Sommersemester 2021

TU Dresden

Institut für Soziologie

 

Proseminar

Karl Mannheim und Pierre Bourdieu. Entfernte Nähe

Prof. Dr. Dominik Schrage

 

Zeit: Mi. 2. DS (9:20 bis 10:50 Uhr)

Beginn: 14.04.2021

Zoom-Link

 

Kurzbeschreibung

Mannheim (1893-1947) und Bourdieu (1930-2002) entwickelten komplexe theoretische Überlegungen und methodische Zugänge zum Zusammenhang von Wissen, Erfahrung und sozialer Struktur und legten Grundlagen sowohl für die Wissens- als auch für die Kultursoziologie. Obwohl sie sich gegenseitig nicht rezipierten, lassen sich eine Reihe von Ähnlichkeiten in ihren Werken finden, trotz deutlicher Unterschiede, die nicht zuletzt auf die zeitgenössischen Kontexte ihrer Theorieentwicklungen und die differenten Diskussionslagen im Deutschland der Zwischenkriegszeit und im Frankreich der Nachkriegsjahrzehnte zurückzuführen sind. Im Seminar werden wir anhand ausgewählter Themenkomplexe solchen Ähnlichkeiten und Unterschieden nachgehen und im Modus des Theorienvergleichs Grundlagen beider Werke erarbeiten. Neben dem für Mannheim wie Bourdieu wichtigen Bezug auf Max Weber wird es um folgende Themenkomplexe gehen: (1) Standortgebundenheit des Wissens (Mannheim) und sozialer Raum (Bourdieu); (2) konjunktives Wissen (Mannheim) und sozialer Sinn (Bourdieu); (3) Generation (Mannheim) und Habitus (Bourdieu), wobei beide Autoren diese Begriffe verwenden. Ähnlichkeiten gibt es auch hinsichtlich ihrer doppelten Abgrenzung vom „objektivistischen“ und „subjektivistischen“ Positionen. Beide Autoren werden in der der Vorlesung „Theorien der Gesellschaft und des Sozialen“ vorgestellt (Mannheim voraussichtlich in der Woche ab 10.5., Bourdieu voraussichtlich in der Woche ab 14.6.).

Zur Einführung empfohlen:
Oliver Neun: Zwei Ansätze der Soziologie der Soziologie: Karl Mannheim und Pierre Bourdieu im Vergleich, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie (2015) 40: S. 373–390
https://link.springer.com/article/10.1007/s11614-015-0180-8 (Zugang via vpn der TUD, steht auch im Download-Ordner des OPAL-Kurses)

Aufgrund der anhaltenden Pandemiesituation wird das Seminar zumindest in den ersten Semesterwochen in digitaler Form via Zoom stattfinden (synchron Mittwochs 9:20 Uhr bis 10:50 Uhr). Der Link wird im OPAL-Kurs veröffentlicht. Sollte es im Verlauf des Semesters Möglichkeiten geben, risikoarm in einen hybriden Modus überzugehen, wird dies im Seminar gemeinsam entschieden.

Bitte tragen Sie sich nur in eines der Proseminare im Modul AM2 ein, es macht uns enorm viel Arbeit, alle Proseminare auf Mehrfachbelegungen zu sichten, und Sie nehmen dadurch Ihren Kommiliton:innen Plätze weg. Vielen Dank!

Bei der Platzvergabe werden Studierende bevorzugt, die eine Prüfungsvorleistung im Seminar absolvieren. Bitte prüfen Sie die Informationen unter "Hinweise Prüfungen".

 

Zum Ablauf

Das Seminar wird wie beschrieben im virtuell-synchronen Moduls stattfinden. Da die Zahl der Teilnehmenden sehr hoch ist, werden die für die Prüfungsvorleistung erforderlichen Aufgaben darauf abgestellt sein, das Seminargeschehen angesichts dieser Umstände möglichst gut vor- und nachzubereiten. Entsprechend wird es drei Teilaufgaben geben, die von Gruppen (à fünf Studierende) für jede einzelne Sitzung gemeinsam übernommen werden (interne Arbeitsteilung ist möglich):
1. Die Vorbereitung der Seminardiskussion durch ein Handout oder eine Präsentation zu dem Lektüretext, die zur Sitzung allen Teilnehmenden zur Verfügung steht (Upload unter Download/Handouts)
[es geht nicht darum, den Text für diejenigen zu referieren, die ihn nicht gelesen haben. Die Lektüre wird bei allen Teilnehmenden vorausgesetzt:
Vielmehr sollen zentrale Thesen, schwierige Stellen und Begriffe und Vergleichshinsichen zu dem jeweils anderen Autor eingebracht werden]
2. Die Beteiligung an der Moderation der Seminardiskussion (Input im Plenum und Breakout Groups)
[idealerweise soll in jeder Breakout Group ein Mitglied der Vorbereitungsgruppe sein]
3. Ein Ergebnisprotokoll der Seminardiskussion (Upload unter Download/Ergebnisprotokolle).
Im OPAL-Ordner des Seminars gibt es Einschreibungen für die Arbeitsgruppen.
Vor den jeweiligen Sitzungen möchte ich mich mit den Gruppen im Rahmen eines Zoom-Meeting kurz austauschen.