Sommersemester 2021
TU Dresden
Institut für Soziologie
Blockseminar
Ethnografie im Museum
Frau Kristin Heinig
Kontakt: kristin.heinig2@tu-dresden.de
Beginn: 26.04.2021
Seminarort: sobald in Präsenz möglich - Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Seminarraum 3 (Seitenflügel links)
Seminarbeschreibung:
Das Museum als soziale Praxis. Ein Methodenseminar zum ethnografischen Forschen. [Blockseminar]
So Se 2021
Professur für Soziologischen Kulturenvergleich und qualitative Sozialforschung
Termine: 26. April 2021, 31. Mai 2021, 2. und 3. Juli 2021
Seminarort: Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Seminarraum 3 (Seitenflügel links)
Dozentin: M.A. Kristin Heinig, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Der Forschungsansatz der Ethnografie stellt die Beobachtung von Menschen beim Vollzug ihrer Praktiken in den jeweiligen situativen Kontexten ins Zentrum, um so soziale und kulturelle Wissens- und Praxisformen zu beschreiben und zu verstehen. Das Blockseminar führt in die sozialwissenschaftliche Forschungsstrategie der Ethnografie und erprobt diese in einem Praxisprojekt im Museum.
Zum Einstieg setzen wir uns mit den methodischen Grundlagen der Ethnografie auseinander und kommen über Kennzeichen, Vorteile und Probleme der ethnografischen Forschungsstrategie ins Gespräch. Wir beschäftigen uns mit Teilnehmenden Beobachtung als Kernmethode und weiteren Möglichkeiten ethnografischer Datensammlung, ebenso wie mit verschiedenen Formen der Dokumentation der erhobenen Daten. Wir diskutieren Stärken und Probleme der Ethnografie und üben eine ethnografische Forschungshaltung im Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz.
Im Fortgang des Blockseminars überführen wir das Methodenwissen auf eine Praxisebene: In studentischen Forschungsgruppen führen Sie eine eigene ethnografische (Teil-)Studie durch, in deren Fokus das Museum und die mit ihm verbunden sozialen und kulturellen Praktiken stehen. Im letzten Block erfolgt die Präsentation und Auswertung der Forschungsergebnisse. Das Blockseminar gibt abschließend einen Ausblick auf Möglichkeiten der Auswertung ethnografisch erhobener Daten und ihrer Verschriftlichung.
Ein (Seiten-)Blick in die Geschichte der Ethnografie zeigt die Wurzeln der Forschungsmethode in der Erforschung sog. „fremder“ Kulturen durch meist weiße Wissenschaftler*innen, deren Ergebnisse einer breiteren Bevölkerung in Europa oft in Ausstellungen und Museen präsentiert wurden. Ein Exkurs führt uns deshalb in die Verstrickungen wissenschaftlicher und kultureller Institutionen in (koloniale) Macht- und Herrschaftsverhältnisse und fragt: In welchem Verhältnis stehen Beobachter*in und Beobachtete in der ethnografischen Forschung, in der Vergangenheit und heute? Welche Auswirkungen hat dies auf die wissenschaftliche Arbeit und ihre museale (Re-)Präsentation?
Prüfungsvorleistung: aktiver Seminarbeitrag; z.B. Kurzvortrag, Präsentation des Forschungsprojektes
Prüfungsleistung: schriftliche Projektarbeit mit einem Umfang von 3 Wochen (120 Std.); Studierende, die keine Prüfungsleistung erbringen wollen, präsentieren nur die Forschungsarbeit; für Prüfungsleistung zudem Erstellung eines schriftlichen Forschungsberichtes