V: Die „karolingische Renaissance“
Die Zielsetzung der Vorlesung besteht darin, die geistige Strömung unter der Regierung Karls des Großen, die gemeinhin als „karolingische Renaissance“ oder „Erneuerung“ bezeichnet wird, in den Zielen und Resultaten ihrer Protagonisten kennenzulernen. Nach einer Einschätzung des „Status quo“ anhand der Beurteilung durch Gregor von Tours und Bonifatius werde die „offiziellen“ Einlassungen Karls des Großen in der epistola de litteris colendis, der admonitio generalis und anderen Dokumenten behandelt. Ausgehend von der zusammenfassenden Beurteilung Einhards in seiner vita Karoli sollen dann die greifbaren Resultate der karolingischen renovatio bearbeitet werden, indem Leben und Werke der maßgeblichen Autoren wie Petrus von Pisa, Paulus Diaconus, Paulinus von Aquileja und insbesondereAlkuin und Theodulf besprochen werden. Auch das Konzil von Frankfurt (794) mit den Themen Bilderstreit und Adoptianismus sowie die Synode von Aachen (809) mit dem Streitpunkt filioque sollen erläutert werden. Schließlich stehen auch Fragen wie die karolingische Minuskel, die Bibel-Editionen Alkuins und Theodulfs sowie die karolingischen Prachthandschriften (z.B. Godescalc-Evangelistar und Dagulf-Psalter) auf der Agenda.
Vormoderne/Mittelalterliche Geschichte
Prof. Dr. Rudolf Pörtner
Vorlesung/Übung zur
Vermittlung von Überblickswissen: Die „karolingische Renaissance“
Ort: HSZ/0403/H,Zeit: Dienstag, 3. DS (11:10–12:40 Uhr)
Beginn: 18.10.2016