Dr. Prokić: S Affekte
Donnerstag (3/4), 14-tägig, BSS/149
Kommentar:
Gemütsbewegungen, Triebe,
Pathosformeln, Gefühle, Emotionen, Affekte – die andere
Seite der Vernunft ist seit der Antike immer wieder Gegenstand von
philosophischer Reflexion und ästhetischer Bearbeitung.
Neuerdings erfahren insbesondere die Affekte in den
Medienkulturwissenschaften erhöhte Aufmerksamkeit. Nicht
zuletzt die Frage nach den sozialen Medien stieß bei einer
rein technizistisch orientierten Medienwissenschaft an ihre Grenzen,
denn entscheidend ist ja gerade die Fähigkeit der sozialen
Medien (Facebook, Twitter, Instagram etc) und ihrer Apparate (etwa
das Smartphone oder das Tablet), Affekte der User*innen zu
modulieren. Das Seminar nun möchte einerseits die
gegenwärtigen Affekttheorien und Tendenzen affektorientierter
Studien, andererseits das historische Wissen der Literatur auf die
Rolle der Affekte befragen. In einer allgemeinen
Einführungssitzung (12.04., 11:10-14:30) wird auf den Workshop
„Affekt/ionen“ (19./20. April) im Kontext der Forschung
des SFB „Invektivität“, der unterschiedliche
Wissenschaftler*innen zum Thema Affekte versammelt, vorbereitet. Der
Besuch des Workshops im Rahmen des Seminars ist Pflicht, hier
können erste Prüfungsleistungen in Form von Protokollen
abgelegt werden, die wir im Nachgang gemeinsam besprechen. In den
verbleibenden Sitzungen (4 Termine, Doppelsitzungen) wollen wir
gemeinsam einen Blick auf die Affekte in Philosophie (Schopenhauer),
Theater (Wedekind), Film (Pabst), Biologie (Darwin), Literatur
(Musil, Kafka), Fotografie (Freud, Charcot) werfen, um die Moderne
als Sattelzeit der gegenwärtigen Affekttheorien zu verstehen.
Der Seminarplan (mit Terminen und Texten) befindet sich
vollständig in OPAL, entsprechend auch das Material. Neugierige
können sich auf die erste Sitzung bereits mit den
Handbuchartikeln (gescannt) vorbereiten. Das exakte Programm zum
Workshop finden Sie zuerst auf der Homepage der Professur (Prof. Koch).