Grenzüberschreitende Wege zu neuen Literaturgeschichten

TU Dresden | Sommersemester 2019 Grenzüberschreitende Wege zu neuen Literaturgeschichten

Das Seminar beschäftigt sich mit der durch Gedenkorte strukturierten Erinnerungslandschaft an der gemeinsamen Grenze zur Tschechischen Republik. Es soll beleuchtet werden, durch welche Faktoren der Eingang literarischen Wirkens in ein kollektives Gedächtnis und seine Ausdrucksformen angestoßen, fortentwickelt oder aber verhindert wird.

Begleitend wird auf das aktuell an der TU-Dresden durchgeführte EU-Projekt LIS, in dem eine interaktiven Karte zu Lebens-, Schaffens- und Denkorten von AutorInnen im Grenzraum Sachsen-Böhmen erstellt wird, verwiesen (https://tu-dresden.de/gsw/slk/mez/die-einrichtung/news/news_1 bzw. https://www.lis-map.eu/). Studierenden wird im Rahmen des Seminars an diesem Beispiel Einblick in die wissenschaftliche Projektarbeit gewährt und deren kreative Mitgestaltung ermöglicht.

Schwerpunkte im Semesterablauf bilden die Auseinandersetzung mit Raumkonzepten in der Kultur- und Literaturwissenschaft, der Blick auf Erinnerungsformen um literarisches Schaffen und schließlich die Anwendung der erworbenen Kenntnisse zur Erprobung an der bewegten Literaturlandschaft Sachsens und Böhmens. So sollen Grundzüge einer regionalen Literaturgeschichte erkennbar werden, die sich um eine sichtbare Topographie des Erinnerns konstruieren lässt. Die gemeinsame Arbeit an adressatenorientierten Texten über selbstgewählte Autoren soll diese Zielstellung flankieren und an exemplarischen Beispielen erproben.

 

Empfohlene Literatur:

Jan Assmann und Tonio Hölscher: Kultur und Gedächtnis. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.

Peter Becher u.a.: Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder. Stuttgart: J.B. Metzler 2017.

Kirstin Buchinger, Claire Gantet und Jakob Vogel: Europäische Erinnerungsräume. Frankfurt a.M.: Campus 2009.

Jörg Döring und Tristan Thielmann: Spatial Turn: Das Raumparadigma in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Bielefeld: Transcript 2008.

Frank-Lothar Kroll, Miloš Řezník und Martin Munke: Sachsen und Böhmen: Perspektiven ihrer historischen Verflechtung. Berlin: Duncker und Humboldt 2014.

Marianne Pollak: Vom Erinnerungsort zur Denkmalpflege. Kulturgüter als Medien des kulturellen Gedächtnisses. Weimar: Böhlau 2009.

Eva Sturm: Orte der Erinnerung. Eine Literaturstraße durch Sachsen, Böhmen und Schlesien. Dresden: THELEM 2019.

Sigrid Weigel: Zum ›topographical turn‹. Kartographie, Topographie und Raumkonzepte in den Kulturwissenschaften. KulturPoetik Bd. 2, H. 2 (2002), S. 151-165.

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