Vom Interview zur Interviewgesellschaft
Proseminar und begleitende Übung
Das Seminar (Mi 2. DS) mit begleitender Übung (Mi. 3. DS) führt in die qualitativen Methoden der Interviewforschung ein. Es fragt zunächst nach den gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen, in denen sich das Interview als sozialwissenschaftliche Methode entwickeln konnte, welche gesellschaftlichen Ethnomethoden ihm verwandt sind und welche Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnis das Interview aufweist. Zweitens werden verschiedene Interviewmethoden vorgestellt und können praktisch erprobt werden. Drittens haben die Teilnehmenden Gelegenheit ein Interview zu einer soziologischen Fragestellung vorzubereiten und durchzuführen und anhand dieser praktischen Übung die Phasen der Interviewforschung (von der Formulierung der Forschungsfrage über das Erstellen eines Leitfadens bzw. einer erzählgenerierenden Eingangsfrage, dem Erschließen des Feldzugangs und Sampling, Gesprächsführungstechniken bis zur Transkription und Datenaufbereitung) kennenzulernen.
Ziele des Seminars und der Übung:
- Einordnung des Interviews als sozialwissenschaftliche Methode
- Überblick über gängige Interviewverfahren
- Praktische Kenntnisse zum Ablauf einer interviewbasierten Forschung
Für Studierende, die an einer Vertiefung interessiert sind, besteht im SoSe 20 die Möglichkeit im Schwerpunktmodul „angewandte Methoden“ einen „Lernort“ zu konzipieren und technisch umzusetzen. Aufbauend auf der im WiSe19/20 erbrachten Prüfungsleistung im AM 01 soll ein Ort in Dresden ausgesucht und ein Aufgabenmodul entwickelt werden, das Studierenden in der Eingangsphase (1. und 2. Semester) den Zugang zu den sozialwissenschaftlichen Methoden durch praktische und lebensweltnahe Übungen erleichtert. Der Lernort, inklusive schriftlicher Dokumentation gilt als Prüfungsleistung im Schwerpunktmodul und ist Bestandteil des Projekts „Sozialwissenschaftliche Methoden to go: Forschen(d) Lernen mit dem Smartphone“, das vom 01. Oktober 2019 bis 30. September 2020 an den beiden Methodenprofessuren (Menold und Greschke) realisiert wird.