Slavische Literaturen auf der Ost-West-Achse der europäischen Kultur

TU Dresden | Wintersemester 2020 / 2021 Slavische Literaturen auf der Ost-West-Achse der europäischen Kultur MI (3)

Slavische Literaturen auf der Ost-West-Achse der europäischen Kultur

Vorlesung, Zeit: Mitwoch (3)

Die Position slawischer Länder und Kulturen zwischen dem „Westen“ (v.a. Westeuropa) und dem „Osten“ (Asien oder dem jeweils östlicheren Europa) begründete verschiedene Nationaldiskurse, die im Laufe der Geschichte zwischen der radikalen Ablehnung „fremder“ westlicher Einflüsse einerseits und dem Verzicht auf die eigenständige nationale Entwicklung andererseits changierten. Diese Diskurse, die nicht nur partikulare intellektuelle Debatten, sondern auch ganze Staatsordnungen und Epochen bestimm(t)en, wurden immer wieder zum Hauptanliegen der slawischen Literaturen. So ist die Spaltung zwischen Westlern und Slawophilen im Russland des 19. Jahrhunderts, die sich nach Erscheinen des berühmten „Ersten Philosophischen Briefs“ (1836) von Petr Čaadaev besonders scharf abzeichnete, heute noch hochaktuell für russische Literatur. Dabei nahmen slawische Literaturen wie die russische, polnische, ukrainische oder tschechische eine sehr unterschiedliche Stellung auf der politischen, kulturellen und ideologischen Ost-West-Achse ein. In der Vorlesung wird dieses unterschiedliche historische Verhältnis aber auch Gemeinsamkeiten innerhalb der literarischen Slavia erörtert.

Die Position slawischer Länder und Kulturen zwischen dem „Westen“ (v.a. Westeuropa) und dem „Osten“ (Asien oder dem jeweils östlicheren Europa) begründete verschiedene Nationaldiskurse, die im Laufe der Geschichte zwischen der radikalen Ablehnung „fremder“ westlicher Einflüsse einerseits und dem Verzicht auf die eigenständige nationale Entwicklung andererseits changierten. Diese Diskurse, die nicht nur partikulare intellektuelle Debatten, sondern auch ganze Staatsordnungen und Epochen bestimm(t)en, wurden immer wieder zum Hauptanliegen der slawischen Literaturen. So ist die Spaltung zwischen Westlern und Slawophilen im Russland des 19. Jahrhunderts, die sich nach Erscheinen des berühmten „Ersten Philosophischen Briefs“ (1836) von Petr Čaadaev besonders scharf abzeichnete, heute noch hochaktuell für russische Literatur. Dabei nahmen slawische Literaturen wie die russische, polnische, ukrainische oder tschechische eine sehr unterschiedliche Stellung auf der politischen, kulturellen und ideologischen Ost-West-Achse ein. In der Vorlesung wird dieses unterschiedliche historische Verhältnis aber auch Gemeinsamkeiten innerhalb der literarischen Slavia erörtert.
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