Seminar "Politische Geographie: Die Lausitz transformieren?" im SoSe 2021

TU Dresden | Sommersemester 2021 Seminar "Politische Geographie: Die Lausitz transformieren?" im SoSe 2021

Seminar "Politische Geographie: Die Lausitz transformieren?" im SoSe 2021

Einschreibung vom 6.-9.4.2021 über den für diesen Zeitraum freigegebenen Einschreibungs-Link (s. unten).


  • Veranstalterin + Ansprechpartnerin
    Judith Miggelbrink

  • Zeit und Ort
    Do, 2. DS
    Das Seminar findet online über Big Blue Button statt.

 

  • Beginn der Veranstaltung
    22.4.2021

  • Teilnehmer*innenzahl
    maximal 20

  • Inhalte

    Der 2018 beschlossene "Kohleausstieg" markiert für viele einen wesentlichen Wendepunkt für die Geographie und Geschichte der Lausitz, die zukünftig nicht mehr von der extraktiven Technologie der Braunkohlegewinnung geprägt sein soll. Die "Transformation" der Lausitz hat allerdings nicht erst mit diesem Beschluss begonnen; einen - zumindest in Bezug auf den Arbeitsmarkt - tiefer gehender Einschnitt war die politische Wende 1989/90, Zu beginn der 1990er Jahre wurden 90% der mit der Braunkohlegewinnung verbundenen Arbeitsplätze abgebaut. Die Energieregion wurde zu einer Abwanderungsregion. Der Kohleausstieg bedeutet allerdings mehr als das Wegfallen der letzten Arbeitsplätze in der Braunkohle. Er wird von vielen Akteuren auch als ein symbolischer Bruch begriffen: ein Bruch mit der bisherigen, den Klimawandel vorantreibenden Energiepolitik, als Bruch mit regionalen Traditionen und Kulturen, als Bruch mit dem, was für viele in der Lausitz lebenden Menschen als identitätsstiftend wahrgenommen wird. Was aber bedeutet "Transformation"? Transformation ist kein Prozess, der einfach stattfindet, sondern vielmehr ein Oberbegriff dafür, dass soziale, wirtschaftliche und kulturelle Verhältnisse verändert werden - und zwar dadurch, dass Akteure Entscheidungen treffen, dass Strukturen aufgebaut und umgebaut werden und dadurch, dass Menschen sich (neu) orientieren (müssen).  Das Seminar stellt die Frage, wer die Lausitz "transformiert" und "von wo nach wo". Welche Akteure gibt es, welche Szenarien werden entworfen? Welche wesentliche Konfliktlinien lassen sich identifizieren? Gibt es Szenarien, Entwürfe, Ideen, die im Sinne einer umweltverträglichen und sozial gerechten Entwicklung besonders progressiv sind? Wie wird der Transformationsprozess "von innen" wahrgenommen und welche Ansprüche, Erwartungen und Instrumentalisierungen gibt es "von außen". 

  • Ziele
    • Ziel des Seminars ist ein gemeinsames "mapping possible futures", d.h. die Teilnehmer:innen recherchieren Akteure, ihre Positionen und Ideen, aber auch politische Szenarien und Weichenstellungen und analysieren diese. Diese Vorstellungen können von einem "weiter so wie bisher" über Investitionssteuerungen bis hin zu Vorstellungen einer Postwachstumsgesellschaft in der Lausitz reichen. Dabei geht es v.a. darum, vorhandene Vorstellungen "auszugraben". Die als Prüfungsleistungen zu erbringende Belegsammlungen der Studierenden sollen sich idealerweise durch eine Vielfalt von Formen (z.B. Essay, Karte, kommentierte Fotodokumentation)  und thematischen Schwerpunktsetzungen auszeichnen, die sich zu einem kollaborativ entwickelten Bild zusammensetzen. 
    • Auf dem Weg zu diesem Ziel werden wir uns auch die Frage stellen, was denn eigentlich eine "Region" ist und wie man "das Regionale" erfassen kann. Wir werden zudem fragen, inwieweit Region immer als gesellschaftliche Konstrukte verstanden werden müssen, die mit anderen Maßstabsebene (national, global, lokal) verwoben sind.
  • Literaturhinweise
    • werden in der ersten Veranstaltung bekannt gegeben und sukzessive im OPAL-Kurs abgelegt (s. thematische Ordner)
  • Anmeldung
    6.-9.4.2021 per Einschreibung in den OPAL-Kurs
  • Turnus
    Dieses Seminar wird einmalig angeboten.
    Weitere Veranstaltungen zum Modul "Vertiefungen in der Humangeographie" und zum Ergänzungsbereich in den Lehramtsstudiengängen Geographie werden regelmäßig angeboten.
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