WS 2021/22_Seminar Linguistik und Literatur

TU Dresden | Wintersemester 2021 / 2022 WS 2021/22_Seminar Linguistik und Literatur

Linguistik und Literatur sind vielfach verbunden. In den Ursprüngen der slavischen Philologie waren Linguistik und Literaturwissenschaft noch nicht getrennt, und lange Zeit bildete die Literatur das maßgebliche Korpus der linguistischen Forschung. In der Normierungsgeschichte der europäischen Standardsprachen spielte in der Slavia besonders im 19. Jahrhundert die Literatur eine herausragende Rolle, so dass Sprachgeschichte immer auch Literaturgeschichte ist. Für sprachliche Varietäten (Dialekte, Soziolekte) sind Romane und Erzählungen besonders ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wahre Fundgrube. Sprachliche Kreativität (kreative Metaphern, Metonymien, Wortspiele, Neologismen bis hin zur Erfindung absurder Sprachformen und künstlicher Sprachen) ist ein wesentliches Merkmal von Literatur. Darüber hinaus haben sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller immer wieder zum Phänomen Sprache in ihren Werken geäußert.

Im Seminar werden mit Bezug auf die russische, tschechische und polnische Literatur (von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart) folgende Themen behandelt: 1. Literatur und Sprachgeschichte, 2. Literatur und sprachliche Kreativität, 3. Literatur als Korpus, 4. Metasprachliche Reflexion in der Literatur.

 

Literatur: K.Unrath-Scharpenack: Zur Literarisierung von Merkmalen gesprochener Sprache – mit Belegen aus russischen und tschechischen literarischen Texten des 20. Jahrhunderts. In: Slavische Sprachwissenschaft und Interdisziplinarität. Nr. 6. München, 2000, 197–250; I.Lunde: Language on display. Writers, Fiction and Linguistic Culture in Post-Soviet Russia. Edinburgh, 2018; M.Ghilarducci: Subjekte, Sprachgewalt, Hegemonie. Sprachreflexion in der deutschen und russischen Gegenwartsprosa. Wiesbaden, 2019.

 

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