Ecocriticism
Immer dringendere Themen wie Klimaerwärmung, Eisschmelze oder Waldsterben sind längst keine außerliterarischen Phänomene mehr. Bereits in den 1970er Jahren bildete sich im angloamerikanischen Raum der literaturwissenschaftliche Ansatz des Ecocriticism heraus, der literarische Texte aus einer ökologischen Perspektive heraus betrachtet und die Beziehung zwischen Mensch und Natur in den Fokus rückt. »Simply put, Ecocriticism is the study of the relationship between Iiterature and the physical environment« (Glotfelty 1996). Seitdem hat sich der Ecocriticism über alle Kontinente der Welt verbreitet, sodass auch im deutschsprachigen Raum die ökologische Betrachtung von Literatur zu einem stetig wachsenden Forschungsbereich geworden ist.
Der geplante Kurs soll in den literaturwissenschaftlichen Ansatz des Ecocriticism einführen und ergänzend einen Blick auf theoretische Strömungen wie New Materialism oder Ökofeminismus werfen. Literarische Motive wie Idylle, Wildnis, Apokalypse oder Anthropozän werden ebenso Bestandteil des Seminars sein wie ausgewählte Werke (sowohl deutsch- als auch englischsprachig) aus dem Bereich der Ecopoetry oder des Umweltromans. So werden wir uns etwa mit Christa Wolfs „Störfall“, Henry David Thoreaus „Walden“ oder auch Adalbert Stifters Erzählungen beschäftigen.