WiSe 2021 2022 Rethinking the Void – Topografisches Prototyping Lausitz

Titelbild des Kurses
TU Dresden | Wintersemester 2021 / 2022 WiSe 2021 2022 Rethinking the Void – Topografisches Prototyping Lausitz

Seminar der Professur Architektur und Gesellschaft
Herr Dr.-Ing. Marcus van Reimersdahl

 

START: 19.10.2021    l    16:40 - 18.10 Uhr    l    BZW A255

 

„Die digitale Verdoppelung der Welt arbeitet an der Kom-
plexität der Welt, indem sie sich auf Muster kapriziert, mit
denen sie etwas anfangen kann – was auch immer es sei.“
(Armin Nassehi: Muster. Theorie der Digitalen Gesellschaft.
Beck, München 2019, S. 150)

 

Die dialektische Beziehung zwischen Stadt und Land ist schon immer ein ideologisch umkämpftes Feld. Mit der derzeitigen Strategiesuche für eine Neuausrichtung der Braunkohleregion der Lausitz erhält dieses Thema eine neue Aktualität. Der Freistaat plant, Außenstellen Sächsischer Universitäten in der Oberlausitz zu gründen, in der Hoffnung, damit eine wirtschaftliche Entwicklung anzustoßen. Mit dieser Konzeption beschäftigen wir uns im Seminar aus einem architektonisch / ästhetischen Blickwinkel: Macht es Sinn, eine fortschreitende Urbanisierung anzustreben, die die Gegensätze von Stadt und Land, Zentrum und Peripherie, Kultur und Natur zunehmend auflöst? Lässt sich der hierarchische Blick von der Stadt auf das Land umkehren? Die romantische Verklärung des ländlichen Raumes als Ort der Natürlichkeit und Ursprünglichkeit, als Opfer der Industrialisierung und Verstädterung stellen wir dabei in Frage und möchten bislang tradierte Blickwinkel verschieben.

 

Wir nehmen das architektonische Entwerfen als eine Strategie in den Blick, die auf gesellschaftliche Fragen zur Lausitz antwortet. Dabei interessieren uns Texte zur Methodik des Entwerfens, z.B. von DOGMA und Brandlhuber+. Gibt es spezielle Techniken zur Ideenfindung? Und was liegt eigentlich „hinter“ den Ideen und was verbirgt sich hinter dem Prinzip des „diagrammatischen Entwerfens“? Unsere Recherche beginnt beim Begriff des Konzeptes, des „disegno“ in der Renaissance und spannt sich bis zu heutigen Praxisbeispielen des diagrammatischen Entwerfens zeitgenössischer Architekturbüros.

 

Ziel des Seminars ist die Ausarbeitung eines Skizzenplans und eines Fachtextes. Die Aufgabe besteht darin, die im Seminar vorgestellte Methodik des „Topografischen Prototypings“ versuchsweise anzuwenden für eine bauliche Strategie in Weißwasser. Es soll in Form von Skizzen ein utopischer Lösungsvorschlag für ein Grundstück am Tagebaurand angefertigt werden, der sich von den „fremden Bildern“ eines „topografischen Diagramms“ inspirieren lässt. Uns interessiert dabei: Welche gesellschaftlichen Kontexte, die wir im Seminar recherchieren, haben Sie inspiriert und von welchen kulturellen Kontexten lassen Sie sich bei Ihrem eigenen Entwerfen leiten? An welcher Stelle macht es Sinn, testweise „Framings“ einzusetzen, ab wann „antwortet“ der Entwurf? Wir wollen uns im Vergleichen, Hinterfragen, Verbessern und Verstärken von Ideen trainieren. Grundlagentexte zum Entwerfen und zum Bewerten begleiten uns und geben eine neue Sicht auf unser eigenes Tun.

 

Abbildung: Abraumkante Weißwasser Süd, Google Earth 2021, DOGMA: Stop City, DOGMA: A simple heart

 

Abgabeleistungen:

 

1) Skizzenplan: Entwicklung eines Lösungsvorschlages für ein Grundstück am Rand des Tagebaus, Darstellung der Ideenfindung anhand der Anwendung eines „topografischen Diagramms“ incl. Fotos von Arbeitsmodellen

2) Text zu den Eigenbeobachtungen beim Entwerfen des Lösungsvorschlages mit Einbeziehung von zwei wissenschaftstheoretischen Texten

 

Zeitlich gestaffelte Abgabe der zwei Teilleistungen als Upload im OPAL. Bis zur Endabgabe können die Teilleistungen noch nachgebessert werden.

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