Urwälder und Pflanzen in der modernen und zeitgenössischen Kunst Lateinamerikas

Titelbild des Kurses
TU Dresden | semesterübergreifend Urwälder und Pflanzen in der modernen und zeitgenössischen Kunst Lateinamerikas

Urwälder und Pflanzen in der modernen und zeitgenössischen Kunst Lateinamerikas

Donnerstags

5. Doppelstunde: 14:50-16:20 Uhr

Präsenzunterricht

Ort: Institut für Kunstgeschichte: August-Bebel-Straße (ABS) 20, Raum 114

 

Der Amazonas-Regenwald dehnt sich über neun Staaten Lateinamerikas aus und stellt das größte Regenwaldgebiet der Erde dar. Die Urwälder Lateinamerikas sind Heimat für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Aber auch unterschiedliche indigene Bevölkerungsgruppen leben hier. Künstler wie Sheroanawe Hakihiiwe und Abel Rodriguez, die jeweils einer indigenen Gemeinschaft in Venezuela und Kolumbien angehören, thematisieren in ihren Arbeiten das Leben im Amazonas.

In Europa wurde das Bildmotiv des lateinamerikanischen Urwalds im 19. Jahrhundert u. a. durch den Maler Johann Moritz Rugendas bekannt. Auf seinen Reisen hat der Maler den Urwald Brasiliens und Mexikos portraitiert. Seine Arbeiten sind im Kontext der Kolonialzeit entstanden, weshalb sein Werk im Hinblick auf das kolonialistische System und die darin angelegten Machtverhältnisse kritisch zu untersuchen ist. 

Heute geht die Frage nach dem Motiv des Urwalds mit der Frage nach Ökologie, Nachhaltigkeit und Naturschutz einher. In jüngsten Ausstellungen werden Ökosysteme und Naturphänomene beispielsweise in Form von Pflanzen und Wäldern thematisiert, um die Perspektive auf den Klimawandel zu schärfen und den Anthropozentrismus sowie die damit einhergehende Wachstumsgesellschaft zu kritisieren.

Zwischen indigenen Kosmologien und der westlichen Wachstumsgesellschaft gestaltet sich ein Kunstbegriff, den es im Seminar vor allem im Hinblick auf die ‚indigene Kunst‘ zu untersuchen gilt. Künstler:innen wie Armando Morales, Luis Felipe Noé, Sheroanawe Hakihiiwe, Abel Rodríguez, Miler Lagos, Marwa Arsanios und Ursula Biemann tragen mit ihren Arbeiten zur Dekolonialisierung vom Motiv des Urwalds bei. Dabei wenden die Künstler:innen unterschiedliche Materialien und Medien an, um vor dem Hintergrund einer globalisierten Welt komplexe Verflechtungen zwischen ursprünglichen Lebensräumen und geopolitischen Interessen darzustellen. Welche ästhetischen Mittel setzen die Künstler:innen hierzu jeweils ein und welche Narrative und Diskurse werden in den Arbeiten adressiert? Diesen Fragen werden wir im Seminar genauer nachgehen.

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