S: Internationale Theorien des globalen Südens - WS 2022/23

TU Dresden | Wintersemester 2022 / 2023 S: Internationale Theorien des globalen Südens - WS 2022/23

Welche rechtlichen, politischen, kulturellen und ethischen Ideen, Praktiken und Identitäten haben die Entwicklung des heutigen Menschenrechtsregimes geprägt? Wie beeinflussen staatliche als auch nichtstaatliche Akteur:innen die Entstehung solcher Normen im Kontext der Global Governance? Und warum wird der Menschenrechtserklärung bis heute vorgeworfen, ein Konstrukt des globalen Nordens zu sein? Anhand eines vielfältigen Korpus an Forschungsliteratur aus dem globalen Süden beleuchtet das Seminar vergangene und aktuelle Debatten in den internationalen Beziehungen und analysiert diese hinsichtlich ihrer politischen Auswirkungen auf den Menschenrechtsdiskurs als zunehmend interdisziplinäres Forschungsfeld. Die Studierenden werden dabei mit prominenten politikwissenschaftlichen Theoretiker:innen jenseits des gängigen amerika- und eurozentrischen Kanons vertraut. Sie werden befähigt, die Schaffung, Verbreitung und Durchsetzung von Menschenrechtsnormen zu diskutieren und Normenverletzungen auf Basis nicht-westlicher Ideen zu untersuchen.

Das Seminar gliedert sich in drei inhaltliche Bereiche: Nach einer allgemeinen Einführung in das globale Menschenrechtsregime und dessen Kritik (Teil I) werden in Teil II kritische IB-Perspektiven aus dem globalen Süden zum Thema studiert, u. a. zu Fragen von Macht und Ohnmacht; Intersektionalität; Vulnerabilität und Schutz in Pandemiezeiten; sowie Unterdrückung und das Recht zu töten. Aufbauend darauf stellen die Studierenden jeweils in Gruppenarbeit ein Fallbeispiel von aktuellen Menschenrechtsverletzungen vor, das sie auf der Basis ausgewählter Literatur politikwissenschaftlich betrachten (Teil III).

Das Verständnis und Lesen von englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt, da die Seminarliteratur ausschließlich auf Englisch zur Verfügung gestellt wird. Es ist zudem empfehlenswert, Grundkenntnisse aus den Großtheorien der internationalen Beziehungen mitzubringen.

 

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