Formen epistemischer Ungerechtigkeit

TU Dresden | Wintersemester 2022 / 2023 Formen epistemischer Ungerechtigkeit

In der Erkenntnistheorie hat man sich intensiv mit der Frage beschäftigt, was es heißt, auf der Grundlage der Aussagen anderer Personen zu Wissen zu gelangen, d.h. es wurde viel über sog. testimoniales Wissen nachgedacht. Doch was passiert, wenn die betreffenden Informationsquellen aufgrund von Vorurteilen und unangemessenen Bewertungen als nicht verlässlich und unglaubwürdig eingestuft werden, obwohl sie es eigentlich gar nicht sind? Diese Fragestellung stellt den Ausganspunkt einer neuen, mittlerweile sehr umfangreichen Diskussion in der Erkenntnistheorie dar, in deren Mittelpunkt das Konzept der epistemischen Ungerechtigkeit steht. Die Untersuchung epistemischer Ungerechtigkeit bringt viele Themen und unterschiedliche Debatten in der Philosophie zusammen. Dazu gehören Fragen der Autonomie, Gerechtigkeit, Unterdrückung und Macht, aber auch Fragen zur Glaubwürdigkeit und des Vertrauens in Autoritäten, die in Bereichen wie der Erkenntnistheorie, politischer Philosophie und Sprachphilosophie untersucht werden. Zudem ist epistemische Ungerechtigkeit ein Phänomen, das nicht nur mit wichtigen intellektuellen Bewegungen wie etwa dem Feminismus, der kritischen Rassentheorie oder der Bekämpfung des Kolonialismus verbunden ist, vielmehr ist es auch ein allgegenwärtiges Merkmal verschiedener Berufsfelder, Studienbereiche und sonstiger sozialer Interaktionen, in denen Aussagen anderer Personen besondere Formen annehmen. Das Seminar wird dazu dienen, sich einen Überblick über die Vielfalt der Problemstellungen zu verschaffen. Dazu werden wir zentrale Begriffe und Formen epistemischer Ungerechtigkeit anhand ausgewählter Texte, die in der ersten Sitzung vorgestellt werden, gemeinsam diskutieren.   

 

Anforderungen und Voraussetzungen

  • Regelmäßige aktive Teilnahme am Seminar
  • Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte

 

 

Achtung: Die nächste Sitzung des Seminars findet am 03. 02. 2023 wieder als Videokonferenz statt. Wir diskutieren den Text von Andreas Pantazatos (2017) "Epistemic Injustice and Cultural Heritage" (siehe Ordner Seminartexte). 

 

Link zum Zoom-Meeting:

https://tu-dresden.zoom.us/j/63997309223?pwd=Qzd5NmxTaDA3UXBLSExKWTdTanpCdz09

 

Meeting-ID: 639 9730 9223

Kenncode: ahZa3*YT

 

 

 

 

 

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