Seminar: Globale Gerechtigkeit
Viele drängende Probleme unserer Zeit sind globale Probleme: Pandemien, Finanzkrisen, Hunger in Afrika, Ausbeutung in Südostasien, das Schmelzen des Eises in der Antarktis: Solche Probleme gehen uns alle etwas an, bzw. – dafür argumentieren in der Philosophie viele – sollten uns alle etwas angehen. Doch ist es richtig, solche Probleme als Probleme der Gerechtigkeit zu bezeichnen? Kennen Gerechtigkeitsprobleme wirklich keine Grenzen? Dagegen haben viele Menschen die Intuition, dass sich gerade Gerechtigkeitsanforderungen scheinbar besser innerhalb dichter institutioneller Zusammenhänge oder gar nur innerhalb kulturell und politisch miteinander verwobenen Gemeinschaften begründen lassen. Innerhalb der politischen Philosophie hat sich um die folgende Frage daher eine rege Debatte entwickelt: Sind Gerechtigkeitsansprüche von nationaler oder kosmopolitischer Reichweite? Die Kernpunkte und wichtigste Stationen dieser Debatte sollen in diesem Seminar nachvollzogen werden. Dafür wird von den TeilnehmerInnen die regelmäßige Teilnahme erwartet, sowie die Bereitschaft nicht immer ganz leichte philosophische Texte von wochenweise 30-40 Seiten zu lesen.
Das folgende Buch enthält fast alle Texte, die wir im Seminar lesen werden und wird daher zur Anschaffung empfohlen:
Broszies, Christoph/Hahn, Henning (Hrsg.): Globale Gerechtigkeit. Schlüsseltexte zur Debatte zwischen Partikularismus und Kosmopolitismus, Frankfurt am Main: Suhrkamp. 2010.
Dieses Buch bietet eine allgemeine erste Einleitung in die Debatte und bezieht sich auch auf viele Texte, die wir im Seminar lesen werden:
Hahn, Henning: Globale Gerechtigkeit. Eine philosophische Einführung, Frankfurt: Campus Verlag. 2009.