PS: Alles in bester Ordnung? Norm und Normbruch in der Frühen Neuzeit
Die Frühe Neuzeit war eine Epoche, die von einer wahren Schwemme von Normen gekennzeichnet war. Sog. „Polizeiordnungen“ regelten viele Bereiche des täglichen Lebens, auch solche, die für uns heute eher fremd anmuten (etwa die Kleidung oder die Anzahl der Gäste bei Hochzeiten). Ein Blick in die Normen vermag deshalb viele Lebensbereiche für die Historiker zu erschließen. Zugleich stellen sich aber auch methodische Fragen: Wurden die Normen überhaupt umgesetzt, oder gab es nicht eine große Differenz zur alltäglichen Lebenspraxis? Gab es eine Diskrepanz zwischen den „geschriebenen“ und den „ungeschriebenen“ Normen? Wie kamen diese Normen überhaupt zustande? Und was passierte, wenn sie nicht beachtet bzw. gebrochen wurden? Welche Sanktionen hatte ein Normbrecher zu gewärtigen? Diese und viele andere Fragen sollen im Seminar angesprochen werden, das zugleich dazu dient, grundlegende Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu vertiefen.
Einführende Literatur: Andrea Iseli: Gute Policey. Öffentliche Ordnung in der Frühen Neuzeit, Stuttgart 2009; Gerd Schwerhoff: Historische Kriminalitätsforschung, Frankfurt/M. 2011
Birgit Emich: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren, 2. vollst. überarb. Auflage München 2019
Dozent: Prof. Dr. Gerd Schwerhoff
Zeit: Dienstag, 4. DS (13:00-14:30)
Raum: BZW A 251
Verwendung
PHF-SEMS-Hist-FNZ, PHF-SEGY-Hist-FNZ, PHF-SEBS-Hist-FNZ, PHF-BAWP-HIST GM 1, PHF-BAWP-HIST GM 2, PHF-BAWP-HIST GM 3
Hist GM 1, Hist GM 2, Hist Erg M 1, PhF-Hist-Erg M 1, Hist Hum ErgM 1
Die Veranstaltung beginnt am 11. April 2022.