Übung: Die private Korrespondenz Handrij Zejlers (1804–1872) mit seinen Töchtern

TU Dresden | Sommersemester 2023 Übung: Die private Korrespondenz Handrij Zejlers (1804–1872) mit seinen Töchtern

Handrij Zejler/Andreas Seiler (1804-1872) gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten der sorbischen Kultur des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von seinem Leben und Wirken als Pfarrer, Philologe, Dichter, Redakteur und Protagonist der sorbischen Nationenbildung vermittelt die Übung einen einführenden Überblick über die zentralen Momente und Entwicklungen der sorbischen Geschichte am Übergang zwischen Vormoderne und Moderne.

Im Fokus der Veranstaltung steht jedoch nicht die „öffentliche Persönlichkeit“, sondern der Privatmensch und Familienvater Zejler. Früh verwitwet gab er seine beiden kleinen Töchter zur Erziehung in die Mädchenanstalt der Herrnhuter Brüdergemeine nach Kleinwelka bei Bautzen. Dorthin schrieb er ihnen regelmäßige Briefe, die einen direkten Einblick in die Lebenswelt eines Dorfpfarrers, den Schulalltag in einem Herrnhuter Internat, die Möglichkeiten der Mädchenerziehung und die Frömmigkeit im 19. Jahrhundert in der Oberlausitz geben.

Im Rahmen der Übung sollen anhand der originalen Briefe Zejlers das Lesen alter Handschriften und die systematische formale und inhaltliche Erschließung archivischer Quellen eingeübt werden. Die Teilnehmenden werden die in deutscher Kurrentschrift verfassten Briefe Zejlers entziffern lernen und in „kleinen Editionen“ aufbereiten. Dabei lernen sie am praktischen Beispiel wichtige Literatur und Hilfsmittel der Paläografie sowie der sorabistischen Forschung kennen. Im Rahmen der Übung wird eine Exkursion zu einigen Wirkungsorten Zejlers in der Oberlausitz durchgeführt. Sorbische Sprachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

 

Einführende Literatur:

E. Pech: Zur Geschichte der Sorben in der Oberlausitz, in: Winfried Müller, Lars-Arne Dannenberg, Edmund Pech, Swen Steinberg (Hg.): Kulturlandschaften Sachsens. Oberlausitz, Dresden/Leipzig 2011, S. 141-185; H. Zwahr: Die Sorben: ihre neuere Geschichte vergleichend betrachtet. In: Lětopis. Zeitschrift für sorbische Geschichte und Kultur 48 (2001) 2, S. 3-28; K. Lorenc: Nachwort, in: Handrij Zejler, Der betresste Esel. Sorbische Fabeln, Bautzen 2004, S. 177-198.

 

Weiteres Material wird im Laufe des Semesters auf OPAL zur Verfügung gestellt.

 

Hinweis: 

Die Veranstaltung findet als Blockseminar statt.

Termine: 14.4.2023 (2. DS), 21.4.2023 (2.-3. DS), 12.5.2023 (2.-3. DS), 26.5.2023 (2.-3. DS), 16.6.2023 (2.-3. DS), 30.6.2023 (Exkursion), 7.7.2023 (2.-3. DS), 14.7.2023 (Exkursion) 

Ort: SE2/123/U Seminarraumgebäude 2, Zellescher Weg 20

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