Automatisiertes Monitoring von Fledermäusen in Brachflächen in Nordsachsen

TU Dresden | Sommersemester 2023 Automatisiertes Monitoring von Fledermäusen in Brachflächen in Nordsachsen

Automatisiertes Monitoring von Fledermäusen in Brachflächen in Nordsachsen

Große Hufeisennase - Foto: Dietmar Nill

Große Hufeisennase - (C) NABU: Foto: Dietmar Nill

Hintergrund: Weltweit haben landwirtschaftliche Aktivitäten zum Verlust der Artenvielfalt beigetragen. Naturschutzmaßnahmen, die seit 1980 im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gefördert werden, tragen zum Schutz von verschiedenen Arten in Agrarlandschaften bei. Die Effektivität dieser Maßnahmen ist jedoch kontextabhängig. Aktuelle europäische Daten zeigen, dass 70 % der Arten und 76 % der Lebensräume auf landwirtschaftlichen Flächen weiterhin einen ungünstigen Erhaltungszustand aufweisen. Fledermäuse sind, neben Vögeln und Pflanzen, eine wichtige Indikator-Artengruppe in Agrarlandschaften. Sie erbringen wertvolle Ökosystemleistungen, wie z.B. die Schädlingsbekämpfung. Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft, des Verlusts von Lebensräumen und Nistplätzen sind die Bestände von Fledermäusen weltweit zurückgegangen. Nun ist es wichtig zu verstehen, wie die Fledermauspopulationen sich wieder erholen können und welche Rolle Naturschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft dabei spielen können. 

Inhalt und Ziele: In diesem Projektseminar wollen wir die Fledermausaktivität und -vielfalt im Zusammenhang mit drei unterschiedlichen Typen von Brachflächen in Nordsachsen untersuchen. Die Brachlegung von Flächen gehört zu den von Landwirten am häufigsten genutzten Naturschutzmaßnahmen in Sachsen. Durch die Brachlegung kann die Abundanz und Vielfalt von Pflanzen und wirbellosen Beutetieren erhöht werden, was wiederum das Vorkommen von Fledermäusen steigern kann. In diesem Projektseminar werden akustische Fledermäuse-Signale anhand von Audiogeräten aufgenommen und analysiert. Dabei werden auch die Effekte der umgebenden Landschaft (z.B. Nähe zum Wald, Hecken, Blühflächen) auf die Fledermäuse analysiert. 

Das Seminar wird in das ECO²SCAPE-Forschungsprojekt eingebettet sein, so dass die Studierenden Feldforschung betreiben und einen umfassenden Einblick in ein transdisziplinäres und interdisziplinäres Projekt erhalten. Nach Abschluss dieses Projektseminars werden die Studierenden wissen, wie man Audiorekorder (Audiomoths) für ökoakustische Studien verwendet, ein Grundverständnis für umweltpolitische Instrumente haben, grundlegende Populations- und Gemeinschaftsökologie verstehen und grundlegende Fragen der räumlichen Ökologie beantworten können. 

Details zur Durchführung des Projektseminars:

  • Das Projekt beginnt mit einer Einführung in die biologische Vielfalt in europäischen Agrarlandschaften. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der biologischen Vielfalt von Fledermäusen und Möglichkeiten zur Überwachung ihrer Populationen.
  • Es folgt die Vorbereitung auf die Feldarbeit (inkl.. Einarbeitung in wichtige Literatur, Einarbeitung in Monitoring-Methoden, Audio-Monitoring-Übung).
  • Die Feldarbeiten erfolgen voraussichtlich im Mai, Juni und Juli.
  • Die Teilnehmenden sollten eine hohe Bereitschaft für die Aneignung von Artkenntnissen, für das Erlernen populationsökologische Analysen und für die Feldarbeiten mitbringen. Die im Feld gesammelte Fledermausdaten werden unter Nutzung der ecoSound-web Plattform unter Anleitung der Betreuer*innen analysiert.
  • Alle Daten werden gemeinsam ausgewertet und sollen im Forschungsprojekt ECO²SCAPE weiter genutzt werden.
  • Als Prüfungsleistung wird zum einen die Beteiligung und der Lernprozess während des gesamten Projektseminars bewertet (einheitliche Bewertungskriterien werden frühzeitig kommuniziert). Zum anderen besteht die Prüfungsleistung aus einem Abschlussbericht der bis zum 31.08. verfasst werden soll.

 

Termin und Ort der Lehrveranstaltung: Mittwochs, 4. DS, SCH/A252/U ab dem 12.4.
Einschreibung über SELMA: 3.4.-24.4.
Informationsveranstaltung am Dienstag, 4.4. in der 2. DS (9:20-10:50 Uhr) im HSZ/101/U

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