PS: Anselm von Canterbury über Wahrheit und Freiheit
PS: Anselm von Canterbury über Wahrheit und Freiheit
PS: Anselm von Canterbury über Wahrheit und Freiheit
Der wohlinformierte Philosophiestudent wird Anselm von Canterbury mit dessen „unum argumentum“, welches das Ziel verfolgt, Gottes Dasein auszuweisen, ohne größere Probleme in Verbindung bringen können. Kennt der wohlinformierte Philosophiestudent dann auch noch mit dem „Proslogion“ die Schrift, in der sich das berühmte Argument des „frommen Mönchs“ vorfindet, hat er den Anforderungen seiner philosophischen Ausbildung zumindest vollumfänglich Genüge getan, höchstwahrscheinlich diese sogar übererfüllt.
Dass es bei Anselm auch hochinteressante Theorien zu den Problemen von Wahrheit und Freiheit gibt, ist zumeist nicht im Blick. Insbesondere in der Freiheitslehre Anselms finden sich systematische Motive, die stark an die Jahrhunderte später von Kant vorgetragenen Lehren vom kategorischen Imperativ und der Autonomie erinnern (wie Hansjürgen Verweyen aufgezeigt hat). So ist eine Lektüre von Anselms Schriften, die sich nicht nur mit dessen „unum argumentum“ befasst, produktiv und philosophisch hilfreich.