Sorbische Literatur nach 1945
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs tritt die sorbische Kultur und damit auch die Literatur in eine neue Phase der Institutionalisierung ein. Die Gründung von Verlag, Medien, universitären und akademischen Instituten führt zu einem anfangs geradezu euphorischen Aufbruch in das sozialistische Großvorhaben. Zugleich setzt sich die Devastierung sorbischen Lebensraums durch den Braunkohletagebau verstärkt fort. Aus diesem Dilemma ergeben sich spezifische Entwicklungskonstellationen für die sorbische als eine Minderheitenliteratur, darunter jene der Zweisprachigkeit. Im Seminar werden vor dem Hintergrund der kulturpolitischen Entwicklung ausgewählte Texte aus der sorbischen Literatur seit 1945 bis ca. 1990 behandelt, in denen diese Thematiken besonders präsent sind.