Reflexion von aktuellen 'Schlüsselproblemen' im Sinne von Wolfgang Klafki
Im Zuge von Protestbewegungen wie „Fridays for Future“ wird das Konzept der „Schlüsselprobleme“ des Bildungstheoretikers Wolfgang Klafki schlagartig wieder aktuell. Neben der Umweltfrage, die bei Klafki bereits auftaucht, sind die Schlüsselprobleme ein Katalog der grundlegenden Probleme der Menschen innerhalb einer Gesellschaft und Epoche, welche für den Unterricht einen verbindlichen Orientierungsrahmen darstellen können. Diese Schlüsselprobleme stellen für Klafki, als epochal typische Strukturprobleme, einen kohärenten Rahmen für Sozialisationsmechanismen dar.
Die unmittelbare Anbindung von Bildungsinhalten an Unterrichtskontexte ist oft von kritischen bildungstheoretischen Diskursen über die Verwertbarkeit oder gar Ökonomisierung von Bildung begleitet worden. Die lebensweltliche Relevanz der Schule als Ort der Sozialisation wird im Seminar von kritischen Überlegungen des Wertes von Bildung flankiert. Bei letzterem wird sich auf die Argumentation einer Verfallsgeschichte (Humboldt/Bildung - Adorno/Halbbildung -Liessmann/Unbildung) gestützt (Wimmer 2014).
Wimmer, M. (2014). Antihumanismus, Transhumanismus, Posthumanismus: Bildung nach ihrem Ende. Jahrbuch für Pädagogik, 2014(1), 237-265.