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Grundzüge sorbischer Literatur nach 1945

TU Dresden | Sommersemester 2024 Grundzüge sorbischer Literatur nach 1945

Zeit/Ort: SoSe 2024, Mo 4. DS, W48/003

Dozent: Dr. Willi W. Barthold

Email: willi_wolfgang.barthold@tu-dresden.de

Telefon (Sekretariat): 0351 463-36365

Büro: Wiener Straße 48, Raum 216

Sprechstunde: nach Vereinbarung

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die sorbische Literatur, wie der Slawist Walter Koschmal einmal schrieb, „weitestgehend unbemerkt von der deutschsprachigen Öffentlichkeit – zu einer neuen deutschen Literatur herangewachsen“ (Koschmal 1993: 299). Ihre bisherige Einsprachigkeit wurde von einer sorbisch-deutschen Zweisprachigkeit abgelöst, aus der sie nunmehr als interkulturelle Minderheitenliteratur enorme poetische Energie schöpft. Das Seminar richtet sich sowohl an Studierende der Slawistik- als auch der Germanistik/Deutsch-Lehramt-Studiengänge und möchte durch ein gemeinsames Erkunden ihrer spezifischen Grundzüge in die (deutschsprachige) sorbische Literatur der letzten 80 Jahre einführen. Zu beleuchten sein werden dabei u. a. ihre sozialistische Prägung zur Zeit der DDR und allmähliche Loslösung von dieser, ihr Umgang mit dem zunehmenden Verlust sorbischer Kulturräume durch die anhaltende Braunkohleförderung in der Lausitz, ihre Auseinandersetzung mit der Umbruchsphase im Zuge der Wende und deutschen Wiedervereinigung, ihre Suche nach neuen poetischen Mitteln der interkulturellen Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung bis in die Gegenwart und Vieles mehr. Themen wie die Frage der sorbischen Identität, sorbische Mythologie und Folklore, die Lausitzer Natur und ihre Devastierung, Geschlechterrollen und die Stellung der Frau in der sorbischen Kultur, Formen sorbischer Sub- und Populärkultur sowie politische, ökonomische und kulturelle Machtverhältnisse werden uns dabei in allen betrachteten Phasen und Strömungen der sorbischen Literatur beschäftigen. Im Fokus stehen voraussichtlich Texte von u. a. Jurij Koch, Jurij Brězan, Angela Stachowa, Kito Lorenc und Róža Domašcyna sowie weiteren Autor:innen der Gegenwart. Zudem möchte das Seminar dabei in aktuelle Debatten und methodische Entwicklungen der Literatur- und Kulturwissenschaften einführen und erproben, was diese für eine interdisziplinäre Annäherung an die sorbische Literatur und ihre analytische Erschließung leisten können.

 

  • Behandelt werden ausschließlich deutschsprachige Texte, daher sind Sorbischkenntnisse zur Seminarteilnahme nicht erforderlich. Das Seminar ist lektüreintensiv und setzt die Bereitschaft zur ausgiebigen und kontinuierlichen Beschäftigung mit den gelesenen Texten sowie zur aktiven Mitarbeit im Seminargespräch voraus.
  • Die behandelte Primär- und Sekundärliteratur wird am Beginn des Semesters bekannt gegeben.
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