S: Deutschland – Frankreich. Die Geburt zweier Nationen (Di 3. DS)

TU Dresden | Sommersemester 2024 S: Deutschland – Frankreich. Die Geburt zweier Nationen (Di 3. DS)

1994 schrieb der große französische Mediävist Jaques Le Goff eine Rezension für die FAZ zum Buch von Johannes Fried „Der Weg in die Geschichte“ folgendes: „Der Begriff ‚Weg‘ dagegen erscheint mir glücklich gewählt, vor allem in Anwendung auf einen mittelalterlichen Weg, der, anders als die schnurgerade Römerstraße, nur eine verzweigte, ungewisse Verbindung zwischen zwei notwendigen Durchgangspunkten war. Denn der deutsche Weg in die Geschichte ist kein einzigartiger, er ist ein ungewisser Weg“. Weiter schreibt er: „Sie [die Deutschen] tauchten aus keinem vorzeitlichen Dunkel auf, hatten kein brennendes Troja verlassen, waren an keinem neuen Ufer verschlagen worden, eroberten kein Reich. Ihr Werden vollzog sich im ernüchternden Licht der Geschichte und ließen sich in keinem Mythos bannen“.

War die Geburt Frankreichs mit Chlodwigs Taufe 498 verbunden, als der Erzengel Gabriel dem heiligen Remigius in die Kathedrale von Reims das Salböl brachte?

Wann entstanden diese beiden Reiche und ab wann reflektierte man, zu einer gens, einem Reich, einer Nation zu gehören?

Diesen Fragen will das Seminar nachgehen und in Arbeitsgruppen die Ergebnisse der Diskussion vorstellen.

 

Einführende Literatur

C. Brühl: Deutschland und Frankreich. Die Geburt zweier Nationen, Köln/Wien 1995; J. Fried: Die Formierung Europas (840-1046), München 2010; J. Fried: Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024, Berlin 1994; P. Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa, München 1995; E. Müller-Mertens: Regnum Teutonicum. Aufkommen und Verbreitung der deutschen Reichs- und Königsauffassung im frühen Mittelalter, Berlin 1970.

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