Praxisseminar: Das Freilichtmuseum im Wermsdorfer Forst (Di 5. DS) - Geschichte im Wald
Im Wermsdorfer Forst bei Oschatz wurden systematisch seit 1968 unter der Leitung von Gerhard Billig archäologische Ausgrabungen durchgeführt und nach 1990 wurden die Fundkomplexe zu einem Freilichtmuseum umgestaltet.
Dabei handelt es sich um einen einmalig komplexen Bestand, wo man die Geschichte von der Bronzezeit bis zur frühneuzeitlichen Raumnutzung faktisch ablaufen kann. Zu den Fundstellen gehören die bronzezeitlichen hügelgrabartigen Steinmale mit dem Gräberfeld (1200-800 v.u.Z.), die slawische saisonale Pechsiederei (11./12. Jahrhundert), das wüste Dorf Nennewitz (1081 Ersterwähnung) sowie die Reste der romanischen Saalkirche mit Friedhof und die Burg mit einem Wirtschaftsgebäude. Zeugnisse der frühneuzeitlichen Raumnutzung sind die angestauten Fischteiche sowie die Waldachsen zur Parforcejagd einhergehend mit dem Chausseebau für das Postwesen.
Darüber hinaus kann im größten Dorf Sachsens ein Zeugnis europäischer Geschichte (Hubertusburger Friede), die Geschichte der Arbeiterbewegung (Clara Zetkin, August Bebel) sowie Zeitgeschichte (einziger Philatelievertrieb der DDR in privater Hand, Wochenendhaus von Karl-Eduard von Schnitzler) angeschaut werden.
Im Praxisseminar soll in Arbeitsgruppen jeder Fundkomplex systematisch erarbeitet und abschließend bei einer Eintagesexkursion durch die Arbeitsgruppen vor Ort vorgestellt werden.
Einführende Literatur
Die Literatur wird in der ersten Sitzung ausgegeben bzw. steht auf OPAL bereit.