PS (alte SO): Karl der Große (Di 2. DS)

TU Dresden | Sommersemester 2024 PS (alte SO): Karl der Große (Di 2. DS)

War Karl der Große (768-814) wirklich der Große? Mit immerhin 1,84 m kann man dem zustimmen, denn die durchschnittliche Größe der Menschen des Frühmittelalters betrug 1,64 m.

Das Landeswappen des Bundeslandes Niedersachsen zeigt ein weißes Pferd auf rotem Untergrund. Dies soll Karl der Große gestiftet haben, nachdem der Sachsenherzog Widukind besiegt worden war und zum Christentum übertrat. Zudem gab er ihm eine seiner Töchter zur Frau. Bis zu zehnmal war er verheiratet, der große Karl. Karl erweiterte das Frankenreich um Aquitanien, das Langobardenreich in Oberitalien – wobei er nach dem Sieg über König Desiderius eine namentlich nicht überlieferte Tochter zur Frau erhielt und eben Sachsen.

Die Gelehrten der bekannten Welt holte er an seine Hofkapelle nach Aachen und führte zahlreiche Reformen durch im Bereich Bildung, Verwaltung, Schrift und im Klosterwesen und war selbst des Lesens und Schreibens nicht unbedingt kundig. Viele bewerten es als renovatio.

Bekannt ist, daß Karl der Große 800 das Kaisertum erneuerte, nachdem es seit 476 verwaist war. Nach Quellen aus Sicht des nunmehrigen Kaisers wurde er beim Gebet in der Peterskirche am 25.Dezember 800 von Papst Leo gestört, weil er ihn mit der Kaiserkrone niedergekniet „überrascht“ hat und dies überhaupt nicht wollte.

Bekannt ist der heute als Dom bezeichnete Sakralbau in Aachen, den wir als Pfalzkapelle St. Marien bezeichnen. Dieser oktogonale Bau symbolisiert das Himmlische Jerusalem, ein einmaliger Bau nördlich der Alpen mit Bauteilen aus Ravenna, Rom und Jerusalem.

Kaiser Karl der Große, König der Franken und Langobarden, wurde in Aachen bestattetet und zeitgenössisch schon als pater patriae bezeichnet. Für die Franzosen heißt er Charlemagne und in Aix-la-Chapelle zur letzten Ruhe gebettet. Eine spannende Frage. Wem „gehört“ Karl der Große?

 

Einführende Literatur

M. Becher: Karl der Große, München 2007; B. Bischoff: Karl der Große. Lebenswerk und Nachleben, Düsseldorf 1965; F.-R. Erkens: Karl der Große und das Erbe der Kulturen, Berlin 2001; J. Fleckenstein: Die Bildungsreform Karls des Großen als Verwirklichung der norma rectitudinis, Freiburg 1953; P. Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa, München 1991; P. Riché: Die Welt der Karolinger, Stuttgart 1991; R. Schieffer: Die Karolinger, Stuttgart 1992; P. E. Schramm: Kaiser, Könige und Päpste. Bd. 1: Von der Spätantike bis zum Tode Karls des Großen, Stuttgart 1968; S. Weinfurter: Karl der Große. Der heilige Barbar, München 2013.

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