OPPERMANN S Die EU als weltpolitischer Akteur
Seminar: Die EU als weltpolitischer Akteur
Mittwochs, 11.30-13.00
Raum: 2/B101
BEGINN: 10. April!
Inhalt und Seminarziele
Die politischen und wissenschaftlichen Bewertungen der Rolle und Bedeutung der Europäischen Union (EU) als Akteur der internationalen Politik gehen weit auseinander. Während einige die EU als „stille Supermacht“ (Moravcsik, 2009) bezeichnen, beklagen andere ihre mangelnde Präsenz und Durchsetzungskraft auf weltpolitischer Bühne (Grant, 2009). Die EU wird ebenso oft als Zivilmacht, normative Macht oder ethische Macht beschrieben wie derartige Charakterisierungen zurückgewiesen und die EU stattdessen als „normale“ oder „realistische“ Macht analysiert wird. Gerade mit Blick auf die gegenwärtigen Krisen der europäischen Integration und das fragile geopolitische Umfeld der EU erscheint die künftige Rolle Europas in der Weltpolitik offen. Auf der einen Seite motivieren bspw. die Konflikte in den transatlantischen Beziehungen, der Austritt Großbritanniens aus der EU, die Systemrivalität mit China und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine politische Initiativen zur Stärkung der internationalen Handlungsfähigkeit der EU. Auf der anderen Seite drohen eben diese Entwicklungen den Zusammenhalt der EU und damit ihre Akteursqualität auf internationaler Ebene zu schwächen.
Damit ist der Hintergrund für die Absicht des Seminars skizziert, eine differenzierte Bestandsaufnahme der auswärtigen Politik der EU zu erarbeiten. Diesem Ziel nähert sich das Seminar in drei Schritten. Nach einer einführenden Sitzung vergegenwärtigt der erste Teil des Seminars die historischen und institutionellen Grundlagen der europäischen Integration. Der zweite Teil diskutiert unterschiedliche theoretische Perspektiven auf den Integrationsprozess und insbesondere die Rolle der EU als Akteur der internationalen Politik. Darauf aufbauend sollen im dritten Teil des Seminars unterschiedliche Bereiche und Dimensionen dieser Rolle – von der Handelspolitik über die Erweiterungspolitik bis zur Sicherheitspolitik – in den Blick genommen werden. Auf diese Weise soll eine systematische, theoriegeleitete und umfassende Analyse der externen Aktivitäten der EU gelingen.
Präsentationen
Es wird erwartet, dass sich jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer an einer der Gruppenpräsentationen beteiligt, welche in die jeweiligen Seminarsitzungen einführen. Diese Präsentationen sollen nicht den Basistext zusammenfassen, sondern eine kritische Analyse der Sitzungsthematik bzw. einer auf diese Thematik bezogenen Fragestellung bieten. Die Präsentationen sollen nicht länger als 20 Minuten (Ausnahme: MPVM3) sein. Bitte fertigen Sie zudem ein maximal 2-seitiges Papier an und verteilen Sie dieses zu Beginn der Sitzung. Das Papier soll die Gliederung der Präsentation vorstellen und die wichtigsten Argumente oder Thesen zusammenfassen. Die Themen der Präsentationen werden in der ersten Seminarsitzung vergeben.
Bitte kommen Sie spätestens zwei Wochen vor Ihrem Referatstermin mit einem ersten Entwurf Ihres Referats zu einer Vorabsprache in meine Sprechstunde. Den Sprechstundentermin gebe ich in der ersten Seminarsitzung bekannt.
Vorbereitung und Beteiligung
Ein erfolgreiches Seminar lebt von der guten Vorbereitung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ein nachhaltiger Lernerfolg verlangt eine aktive und kritische Beteiligung an den Seminardiskussionen. Ich erwarte daher, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer a) den angegebenen Basistext zur Vorbereitung jeder Sitzung gelesen hat und b) sich aktiv an der Diskussion über die jeweilige Thematik beteiligt.
Bitte beachten Sie, dass es im Seminarplan zu einzelnen Abweichungen vom normalen wöchentlichen Termin unserer Seminarsitzungen kommt!
2/B101
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