S: Die europäische Reformation des 16. Jahrhunderts
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderte entwickelten sich innerhalb des europäischen Christentums verschiedenen Reformbewegungen, welche die Geschichte und Gestalt von christlicher Kirche und christlichem Glauben und auch die politische Landkarte des Kontinents nachhaltig verändern sollten. Dabei handelt es sich nicht nur um die eine „Reformation“, die normalerweise mit dem Wirken Martin Luthers verbunden wird, sondern um ein Bündel von einander zum Teil überschneidenden, zum Teil bedingenden, zum Teil widerstreitenden Reform(ations)bewegungen.
Das Seminar wird zeigen, wie “die Reformation” aus einer reichen und komplexen mittelalterlichen Tradition von Kirchenkritik und Reform hervorging und sich dann als europäisches Phänomen über den gesamten Kontinent ausdehnte. Neben Martin Luther und seiner von Mitteldeutschland ausgehend Reformation, sollen auch die durch Huldrych Zwingli und Jean Calvin ausgestoßenen Reformationen Beachtung finden, ebenso die sog. katholische „Gegenreformation“. Eingebettet in den historischen soziokulturellen und religiösen Kontext wird das Seminar so ein vielschichtiges Bild Europas zur Zeit der Reformationen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vermitteln.
Einführungsliteratur:
Volker Leppin, Die Reformation. Darmstadt 2017.
Caroline Schnyder, Reformation. Stuttgart 2008.
Luise Schorn-Schütte, Die Reformation. Vorgeschichte, Verlauf, Wirkung. C. H. Beck, München 2017.
Klaus Pfitzer, Kompaktwissen Geschichte. Reformation, Humanismus, Renaissance. Stuttgart 2015.
Parallel wird eine Übung zu zentralen Texten und Autoren der Reformation angeboten, deren Besuch empfohlen wird, aber nicht verpflichtend ist.
Im Sommersemester 2025 werden voraussichtlich eine Reihe von Kurzexkursionen (1-2 Tage) zu historischen Orten des Reformationsgeschehens in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen angeboten:
- Mansfeld und Eisleben
- Erfurt, Eisenach und die Wartburg
- Lutherstadt Wittenberg
An- und Abreise erfolgen jeweils selbstständig per Zug (Regionalverkehr/Deutschlandticket). Zur Teilnahme an den Exkursionen ist eine Teilnahme am Seminar „Die Europäische Reformation im 16. Jahrhundert“ und/oder an der Übung „Von Luther bis Fabri. Quellen und Autoren der europäischen Reformation“ im Wintersemester 24/25 nicht verpflichtend wird aber dringend empfohlen.
Vorläufiger Seminarplan
Donnerstag, 9.15 - 10.45 Uhr, Raum C46.333, Beginn: 17.10.2024.
17.10.2024 (1. Sitzung), Spätmittelalterliche Vorraussetzungen
24.10.2024 (2. Sitzung), Jan Hus und die Hussiten
31.10.2024 , ENTFÄLLT wegen Reformationstag (!)
07.11.2024 (3. Sitzung), Martin Luther und die Reformation in Mitteleuropa I
14.11.2024 (4. Sitzung ONLINE): Martin Luther und die Reformation in Mitteleuropa II
21.11.2024 (5. Sitzung), Martin Luther zwischen Antijudaismus und Antisemitismus
28.11.2024, ENTFÄLLT wegen Konferenzteilnahme
05.12.2024 (6. Sitzung), Huldrych Zwingli und die Reformation in der Alten Eidgenossenschaft
12.12.2024 (7. Sitzung), Jean Calvin und die „Zweite Reformation“ in Westeuropa
19.12.2024 (8. Sitzung), Radikale Reformationen
26.12.2024, WINTERFERIEN
02.01.2024, WINTERFERIEN
09.01.2025 (9. Sitzung), Heinrich VIII und die Reformation in England
16.01.2025 (10. Sitzung), Die Reformation in Nord- und Osteuropa
23.01.2025 (11. Sitzung), Reformation und Konfessionalisierung in Portugal, Spanien und Italien
30.01.2025 (12. Sitzung), „Gegenreformation“ und katholische Reformation
06.01.2025 (13. Sitzung), Abschlussbesprechung
Dozent: Dr. Christoph Pretzer
Stud.-Gruppen |
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Module (Europ. Geschichte) |
PM 3 |