Einführung in die soziologische Differenzierungstheorie (Seminar 2)
Dr. Rolf Nichelmann & Dr. Patrick Wöhrle
Di., 14:50–16:20 (5. Doppelstunde)
Raum: FAL 07/08
Beginn: 15.10.2024
Einschreibung ab 30.09.2024, 9:00 Uhr
Inhalt, Kommentar
Die These, dass die Entwicklung der Gesellschaft in zentralen Hinsichten durch die Form ihrer Differenzierung gekennzeichnet ist, hat in der Soziologie eine lange Tradition und wurde schon früh von so unterschiedlichen Autoren wie Herbert Spencer, Émile Durkheim und Georg Simmel vertreten. Allerdings wurde diese Problematik anfänglich noch als Frage gesellschaftlicher Arbeitsteilung verhandelt. Erst mit den Systemtheorien Talcott Parsons’ und Niklas Luhmanns hat sich in der Soziologie dann in begrifflicher Hinsicht die Auffassung durchgesetzt, dass die moderne Gesellschaft in zentralen Aspekten eine funktional differenzierte Gesellschaft ist. Funktionale Differenzierung meint dabei, dass sich innerhalb der Gesellschaft eine Reihe von autonom gestellten Funktionssystemen wie Recht, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gebildet haben und jedes dieser Systeme für ein besonderes gesellschaftliches Problem „zuständig“ ist. Wir werden im Seminar anhand zentraler klassischer Theorien die begrifflichen Mittel kennenlernen, die die soziologische Theorie bereitstellt, um die moderne Gesellschaftsordnung und ihre typischen Differenzierungsmuster zu beschreiben.
Teilnahmevoraussetzungen
Erfolgreiche Teilnahme am Modul ...
Bereitschaft, sich auf Grundlage der Seminarliteratur intensiv auf die Sitzungen vorzubereiten
Bereitschaft, aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zu verfolgen
Hinweise zu den Leistungsanforderungen
Die Anforderungen an die Prüfungsvorleistung werden in der ersten Seminarsitzung spezifiziert.
Literaturangaben
Schimank, Uwe (1996): Theorien gesellschaftlicher Differenzierung, Opladen: Leske+Budrich.
Luhmann, Niklas (1985): Soziale Differenzierung. Zur Geschichte einer Idee, Opladen: Westdeutscher.