A. Pollack: Selbstorganisiertes Lernen im Rechtschreibunterricht (WiSe 2024/25; Do. 4.DS)
Phasen selbstorganisierten Lernens gewinnen an vielen Schulen zunehmend an Bedeutung. Durch eine gezielte Gestaltung von Lernumgebungen sollen Schüler:innen den eigenen Lernprozess und Kompetenzerwerb selbstständig(er) steuern, individuelle Strategien erwerben bzw. üben und vertiefen und nicht zuletzt den Lernfortschritt kontinuierlich reflektieren. Insbesondere der Erwerb von Rechtschreibkompetenzen erscheint hierfür als ein geeigneter Gegenstandsbereich, da hier von einer breiten Heterogenität der Schüler:innen auszugehen ist. Zudem ist die Bedeutung lernwirksamen Übens für den Erwerb von Rechtschreibkompetenzen unbestritten (vgl. Müller 2022), wofür im ‚klassischen Unterricht‘ oftmals Zeit, aber auch Differenzierungsangebote fehlen. Dabei sind qualitativ gute Lernumgebungen das Ergebnis einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand, darauf bezogener Aneignungsprozesse und entsprechender fachdidaktischer Vermittlungsansätze – mithin sehr herausfordernd in der Entwicklung.
Im Seminar werden wir daher die Anwendung des Konzeptes im Kontext eines struktur- und strategieorientierten Rechtschreibunterrichts beleuchten und exemplarische Lernumgebungen gestalten, ausprobieren und reflektieren. Dabei werden diese Lernumgebungen in Abstimmung mit Deutschlehrerinnen der Freien Evangelischen Schule in Dresden gemäß der Bedarfe konkreter Klassen entwickelt und sollen dann dort auch vorgestellt und eingesetzt werden. Aus diesem Grund wird die Bereitschaft, ggf. auch an ein oder zwei Terminen des zweiten Schulhalbjahres an die FES zu gehen, vorausgesetzt. Darüber hinaus setzt die Seminarteilnahme die Bereitschaft zu Gruppenarbeit und grundlegendes Wissen über die Struktur des deutschen Schriftsystems und entsprechende didaktische Ansätze, wie sie im EK Sprachdidaktik thematisiert wurden, voraus.