HS: Klientelkönige und römische Grenzraumorganisation von der mittleren Republik bis zur Spätantike
Vormoderne / Alte Geschichte
Dr. Jean Coert
Seminar:Klientelkönige und römische Grenzraumorganisation von der mittleren Republik bis zur Spätantike
Ort: ABS/CON1/U, Zeit: Dienstag, 2. DS (09:20–10:50 Uhr)
Beginn: 21.10.2025
Quam membra partisque imperii – als Glieder und Teile des Reiches soll Kaiser Augustus jene Fürsten betrachtet haben, die in der römischen Peripherie herrschten und meist den Befehlen aus Rom Folge leisteten. Diese sogenannten Klientelherrscher – zu deren prominentesten Vertretern wohl die ägyptische Königin Kleopatra und der biblische König Herodes gehören – waren in der Tat wichtige Bestandteile vieler politischer Entwicklungen im Imperium Romanum. Viele Mitglieder der römischen Oberschicht pflegten enge Kontakte zu abhängigen Königshäusern und griffen auf deren finanzielle Ressourcen für ihre politische Karrieren zurück, nutzten ihre Truppen für innerrömische Machtkämpfe und flohen nicht selten zu ihren königlichen Klienten, wenn die Lage in der Tibermetropole mal wieder brenzlig wurde. Die abhängigen Monarchen waren damit nicht nur für die politischen Umbruchphasen in Rom von großer Relevanz, sondern auch für jene Phasen der römischen Expansion, als sich die Grenzen des Imperiums stark verschoben und römische Amtsträger auf die Kooperation mit peripheren Eliten angewiesen waren.
Im Hauptseminar werden wir kaleidoskopisch viele der Entwicklungen und Ereignisse der römischen Geschichte besprechen, die stark mit Klientelkönigen verknüpft waren. Damit verbunden werden wir herausarbeiten, welche Bedeutung die Klientelherrscher für Rom und seine Nobilität hatten und welche Funktionen und Rollen sie im Römischen Reich einnahmen. Da sich dies stark im Laufe der Zeit wandelte, werden wird ausgehend vom 2. Punischen Krieg bis in in die Zeit des 4. Jh. n.u.Z. nachverfolgen, wie sich die auswärtigen Klientelbeziehungen wandelten und eruieren, was dies für die grundlegenden Strukturen des Imperium Romanum bedeutete. Ein zeitlicher Schwerpunkt wird dabei im 1. Jh. v.u.Z. und 1. Jh. n.u.Z. liegen, da in der Krise der Republik und im frühen Prinzpat die größten Systembrüche zu beobachten sind, die stark mit den bekannten Persönlichkeiten Caesar, Pompeius, Kleopatra und Augustus zusammenhingen.
Einführende Literatur
Badian, Ernst: Foreign clientelae. 265-70 B.C. Oxford 1958.
Baltrusch, Ernst: Außenpolitik, Bünde und Reichsbildung in der Antike. München 2008.
Braund, David: Rome and the friendly king. The character of the client kingship. London, Canberra, New York 1984.
Verwendung
| Fachstudiengänge Master: | |||||||
| PhF-Hist-MA-SM1 | M0603-M1021 | |||||||
| PhF-Hist-MA-SM3 | M0603-M1004 | |||||||
| PhF-MA-FMEW | M0600-MPB01 | |||||||
| PhF-MA-FMSW | M0600-MPB02 | |||||||
| Master Antike Kulturen | |||||||
| PhF-AK 4 | |||||||
| PhF-AK 5 | |||||||
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PhF-AK 6 |
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