Sepulkralkunst und -architektur von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit_Dr. Antje Fehrmann
Thema des Seminars sind Grabmäler von der Spätantike bis in die Frühe Neuzeit und ihre topographische Situation in Mausoleen, Grabkapellen oder Sakralbauten. Sarkophage, Tumben, (Ritz-)grabplatten, Epitaphien oder Kenotaphe markieren die Grabstätten hochstehender Persönlichkeiten oder einer Gemeinschaft. Zusammengesetzt aus Bild(figur), architektonischen Elementen und Text, steckt in Grabmälern hohes Innovationspotential, da sie von den Hinterbliebenen oder den Verstorbenen selbst für ihre Nachwelt geplant waren. Das Seminar soll einen chronologisch geordneten Überblick über wichtige Grabmaltypen und Grabarchitekturen geben. Anhand ausgewählter Beispiele werden Kriterien zur Objektbeschreibung und -analyse, also Form, Ort der Aufstellung, Material, Herstellung, Inschriften, Wappen und Textquellen erarbeitet. Dabei geht es auch um grundlegende Konzepte kunsthistorischen Recherchierens und Arbeitens, die Fragen zur Materialikonographie, Gattung, Memoria und Liturgie, Stiftung, Inszenierung, Darstellung von Verwandschaft und Zugehörigkeit, Vergänglichkeit, Raum und Repräsentation enschließen. Voraussetzung zur Teilnahme sind die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats, Neugier und die aktive Teilnahme am Seminar wie an den Diskussionen.
Literaturempfehlungen:
- Hans Körner, Grabmonumente des Mittelalters, Darmstadt 1997.
- Kurt Bauch, Das mittelalterliche Grabbild, New York 1976.
- Erwin Panofsky, Tomb Sculpture, 1964 (deutsch: Grabplastik, Köln 1964).
- Gerhard Schmidt, Typen und Bildmotive des spätmittelalterlichen Monumentalgrabes, in: Skulptur und Grabmal des Spätmittelalters in Rom und Latium, hg. von Jörg Garms und Angiola Maria Romanini, Wien 1990, 13–80.
- Renate Kroos, Grabbräuche – Grabbilder, in: Memoria. Der geschichtliche Zeugniswert des liturgischen Gedenkens im Mittelalter, hg. v. Karl Schmidt, Joachim Wollasch, München 1984, 285–353.