Theorien der Störung

TU Dresden | Wintersemester 2015 / 2016 Theorien der Störung

Ob Ausfall des Stromnetzes oder Rauschen in der Telefonleitung, traumatisches Erlebnis oder simpler Versprecher, historische Katastrophe oder genetische Mutation: Störungen sind elementare Bestandteile natürlicher wie kultureller Prozesse. In der kulturwissenschaftlichen Forschung ist die Störung vor allem als epistemologische Kategorie konzipiert worden, werden doch die Funktionsweisen und Voraussetzungen von Systemen oftmals erst dann erkennbar, wenn sie nicht mehr selbstverständlich funktionieren. Zudem wird die produktive Kraft von Störungen hervorgehoben: Ohne Unterbrechung, Abweichung oder Dysfunktion, so die These, wären Innovationen oder Evolution kaum möglich. Das gilt auch und insbesondere für den Bereich der Ästhetik, in dem die Störung spätestens in den Avantgarden um 1900 zu einer zentralen Kategorie wird.

Das lektüreintensive Seminar arbeitet zunächst Störungskonzepte aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen auf, wobei neben kultur-, medien- und kommunikationswissenschaftlichen Ansätzen je nach Interessenlage der TeilnehmerInnen auch naturwissenschaftliche, sprachtheoretische, soziologische, psychologische oder geschichtswissenschaftliche Positionen zur Diskussion gestellt werden. Der Fokus liegt auf Ansätzen des 20. Jahrhunderts. In einem zweiten Schritt wird die Störung als ästhetische Kategorie erkundet und am Beispiel ausgewählter filmischer und literarischer Werke veranschaulicht.

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