2/N106, Do. 19.00-20.30

„Denn mit Kunst hat, glaube ich, verzeihen Sie mir, der Film nicht viel zu schaffen, und ich halte es für verfehlt, mit der Sphäre der Kunst entnommenen Kriterien an ihn heranzutreten.“ (Thomas Mann, 1928)

Jahrzehnte später hat sich diese Aussage in ihr Gegenteil verkehrt: Film(en) ist Kunst und kann entsprechend analysiert werden. Dabei stellt der Film eine besondere Herausforderung dar, da hier die Ebenen Text, Bild und Ton zusammenspielen. Deshalb verfolgt dieses Seminar zweierlei Ziele: Zunächst werden mittels einschlägiger Fallbeispiele die Grundlagen der kulturwissenschaftlichen Filmanalyse vermittelt, bevor ein inhaltlicher Schwerpunkt auf Filme gelegt wird, die entweder als typisch europäisches Kino verhandelt werden (Hollywood vs. Europa, Genre- vs. Autorenkino) oder aber Europa zum Thema haben. Folgende Fragen werden dabei eine Rolle spielen: Gibt es ein europäisches Kino und falls ja, was macht ein solches aus? Welche Europabilder werden durch Filme kreiert? Wie beeinflussen filmische Europametaphern eine europäische Identität? Etc.