Alfons Friedemann: Klandestine Kommunikation

TU Dresden | Wintersemester 2015 / 2016 Alfons Friedemann: Klandestine Kommunikation

Kommunikation, die im Verborgenen stattfindet, ihre eigentliche Absicht verhüllt und deren Sinn nur für Eingeweihte verstehbar ist, scheint zunächst widersinnig. Denn Kommunikation, so die herrschende Meinung, dient der Verständigung. Gleichwohl gibt es in differenzierten Gesellschaften zahlreiche Domänen, in denen klandestine Kommunikation praktiziert wird: Nachrichtendienste und das Militär, aber auch Geheimbünde, Kriminelle und Terrororganisationen arbeiten mit speziellen Methoden, um Kommunikationsinhalte vor den neugierigen Blicken von Personen, die nicht die Adressaten sind, zu schützen. Klandestine Kommunikation kann ein Mittel der Subversion, aber auch ein Mittel der Herrschenden sein, die Geheimnisse, auf denen sich ihre Macht gründet, zu wahren.

In der Lehrveranstaltung wollen wir anhand von Beispielen typische Merkmale klandestiner Kommunikation zusammentragen und uns dabei vorwiegend auf linguistische Theorien aus Semantik und Pragmatik beziehen. Zudem werden wir Texte aus nachrichtendienstlichen Lehrbüchern und zu den Themen Operations Security (OPSEC) einer kritischen Lektüre unterziehen. Zuletzt wollen wir unseren Alltag darauf befragen, ob unsere Kommunikation nicht immer klandestine Züge trägt und "Offenheit" und "Verständigung" nur Kommunikationsideale sind, die den Blick auf den wahren Charakter von Kommunikation verstellen.

Der Seminarleiter verfügt über langjährige operative Erfahrung in unterschiedlichen behördlichen Kontexten und möchte auch durch praktische Übungen in das Thema einführen. Entsprechend findet unser erstes Treffen in einem Raum der Wiener Straße statt, wo die Geschichte staubtrocken aufbewahrt wird.

 

Die Einschreibung ist ab 15.9.2015, 10 Uhr, möglich.

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