Wie unterschiedliche Formate digital gestützten Feedbacks das selbstständige Lernen der Studierenden unterstützen sollen
Es gibt unterschiedliche Strategien und Formate, um Studierenden Feedback zu ihrem Lernfortschritt zu geben. Automatisiert auswertbare Aufgabentypen mit unmittelbaren Rückmeldungen stehen hierbei individuellen, um weiterführende Hinweise angereicherten und manuellen Rückmeldungen durch eine Lehrperson oder durch Peers gegenüber. Diese sehr unterschiedlichen Feedbackansätze verfolgen unsere Digital Fellows in den Ingenieurwissenschaften sowie der Fremdsprachenausbildung. Im Einzelfellowship von Junior-Professorin Jennifer Schluer von der TU Chemnitz werden im Kontext des wissenschaftlichen Schreibens in der Anglistik/Amerikanistik unterschiedliche Feedbackformate, wie z. B. Audio-, Video- oder Screencast-Feedback erprobt. Im Tandem-Fellowship von Dr. Rhena Wulf von der TU Bergakademie Freiberg und Prof. Dr. Jens Meinert von der Hochschule Zittau/Görlitz werden Self-Assessment-Angebote zur Analyse komplexer Aufgabenstellung im Bereich der Thermodynamik entwickelt. Wie diese beiden sehr unterschiedlichen Herangehensweisen das Feedback für Studierende verbessern, erklären Sie im Interview.
Bitte erklären Sie uns zunächst noch einmal kurz, welche Form von digital gestütztem Feedback Sie in Ihrem Fellowship umsetzen. Wie läuft der Feedbackprozess ab?
J.-Prof.in Schluer: In meinem Digital Fellowship geht es um die Erprobung verschiedener Formen von digital gestütztem Feedback. Zum einen geht es um das schriftliche Feedback im Texteditor, das mündliche Feedback in Audioaufnahmen, aber auch um das multimediale Feedback in kollaborativen Online-Dokumenten sowie in Feedbackvideos. Die Gemeinsamkeit dieser verschiedenen Formen ist jedoch, dass es sich dabei nicht um automatisiertes digitales Feedback handelt, sondern individualisiertes Feedback, das von der Lehrperson sowie den Studierenden erstellt und untereinander ausgetauscht wird.
Prof. Meinert: Im Zentrum von LernSmart stehen elektronische Testaufgaben (in ONYX), mit denen die Studierenden ihre Kenntnisse und den Grad des Verständnisses des Lehrstoffes überprüfen können und eine automatisierte Rückmeldung (mittels ONYX-Feedback-Funktionen) zum Wissensstand einschließlich Hinweisen zu weiteren Lernhandlungen erhalten. Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, die komplexen Zusammenhänge des Vorlesungsstoffes zu verstehen und in der Folge Thermodynamik-Aufgaben erfolgreich bearbeiten zu können. Die E-Assessments sind hauptsächlich darauf ausgerichtet, praktische Aufgabenstellungen zu analysieren, diese in die Kategorien abstrakter thermodynamischer Systeme zu transformieren und so die Verbindung zum Gelernten und den verfügbaren Lehrunterlagen (z. B. Formelsammlung) herzustellen. Das Feedback der E-Assessments verweist auf anschauliche Erklärungen, einfache Beispiele und weiterführende E-Learning-Elemente. Offene Fragen können in der Präsenzübung sowie über den Online-Support (E-Mail an Dozent oder Übungsleiter) geklärt bzw. in einem dafür eingerichteten Forum mit Mitstudierenden diskutiert werden.
Dr.in Wulf: Als Erfahrung aus früheren Projekten hat sich gezeigt, dass Lernende nicht unbedingt dazu tendieren, ergänzende online-Aufgaben zu lösen, sondern dass gerade kurze Abfragen des Lernstoffes und Hilfestellungen zur Lösung der Aufgaben aus den Präsenzübungen besonders gut angenommen werden. Als Lehrende sehe ich weiterhin in den Übungen, dass den Studierenden oft das Erkennen der grundlegenden Ansätze und die Entwicklung von Lösungsstrategien die meisten Probleme bereiten. Im laufenden Fellowship „LernSMART“ geht es daher darum, weniger auf zahlenmäßige Lösungen von Aufgaben zu orientieren, sondern die Studierenden zu befähigen, zunächst „Grundbausteine“ intensiv zu trainieren und anschließend komplexere Aufgaben zu analysieren und ihre Lösungsstrategien daraus zu entwickeln. In den zugehörigen OPAL/ONYX-Tests kommt dem aussagekräftigen und individuellen Feedback dabei eine ganz zentrale Bedeutung zu. Auswahlaufgaben (Aussage richtig oder falsch) ermöglichen ein detailliertes und individuelles Feedback auf jede einzelne Antwort. Im Feedback kommt es dann darauf an, dem Studierenden bei falschen Entscheidungen gezielte Hinweise zu geben, welche Aussagen, Stichworte auf den korrekten Weg hinweisen. Bei der Weiterführung in den Teilaufgaben geht es im Feedback darum, den Studierenden durch eigene Vorüberlegungen und Erkenntnis an den Lösungsweg heranzuführen.
Worauf erhalten die Studierenden Feedback und wie unterstützt sie dies in ihrem selbstgesteuerten Lernprozess?
J.-Prof.in Schluer: Die verschiedenen digital gestützten Feedbackformen werden zu unterschiedlichen Phasen des wissenschaftlichen Arbeits- und Schreibprozesses eingesetzt. Meine Studierenden befinden sich im zweiten Jahr ihres Masterstudiengangs in der Anglistik/ Amerikanistik und besuchen das Masterkolloquium, um ihre Ideen für ihre Masterarbeit zu besprechen. Ziel ist es, am Ende des Seminars einen Forschungsplan zur Durchführung ihres Vorhabens entwickelt zu haben. Da die Masterarbeit ein hohes Maß an Eigenständigkeit von den Studierenden erfordert, ist die Förderung des selbstregulierten Lernens sehr wichtig, so dass sie nach Abschluss des Seminars ihr Projektvorhaben realisieren können. Um diese Fertigkeiten zu schulen, hat sich Peer Feedback als zielführend erwiesen. Hierdurch müssen sich die Studierenden intensiv mit den Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens auseinandersetzen und verstehen, was Forschung bedeutet und wie wissenschaftliche Texte geschrieben werden. Auch müssen sie erlernen, wie Feedback auf konstruktive Weise gegeben werden kann, was zudem für ihren späteren Beruf (Englischlehrkräfte) bedeutsam ist. Gleichzeitig erhalten sie Einblicke in die Forschungsideen und Herangehensweisen ihrer Mitstudierenden und gewinnen neue Perspektiven durch deren Feedback. Oftmals sind aber bereits die Rückmeldungen, die sie anderen geben, für sie selbst hilfreich. Sie lernen also nicht nur, die Arbeiten anderer Studierender zu beurteilen, sondern auch ihre eigenen Arbeiten kritischer und objektiver zu betrachten. Die Vorgehensweise ist dabei wie folgt: Zu Beginn des Masterkolloquiums tauschen die Studierenden ihre Forschungsideen zunächst in kollaborativen Online-Dokumenten aus und geben sich hierzu gegenseitig Feedback und Tipps. Ergänzt durch das Feedback der Lehrperson und systematische Literaturrecherchen verfeinern sie anschließend ihre Forschungsfrage und methodische Herangehensweise. Nach der Erstellung eines ersten Forschungsplans, bilden die Studierenden Kleingruppen, um sich ausführlicheres Feedback zu geben. Sie werden mit den verschiedenen Möglichkeiten des Feedback-Gebens vertraut gemacht und wählen daraufhin eine Methode aus, die sie als geeignet erachten. Bislang haben hierfür die meisten Screencast Feedback gewählt, d.h. sie haben den Bildschirm aufgenommen, während sie durch die Dokumente ihrer Peers und durch weiterführende Quellen navigierten und dies gleichzeitig mündlich kommentierten. Auch Audio-Feedback wurde bereits genutzt. Das asynchrone Feedback gab ihnen mehr Gelegenheit zur Reflexion, während das synchrone Feedback in den darauffolgenden Seminarsitzungen der Klärung offener Fragen diente.
Prof. Meinert: Vor dem Hintergrund, dass das Verstehen der Sachverhalte und deren methodische Zuordnung zu typischen thermodynamischen Prozessen den Studierenden bisher die größten Probleme bereitet, fokussiert das neue Format die Analyse einfacher oder komplexer Sachverhalte und daraus abgeleitet die Entwicklung von Lösungswegen. Es geht hier weniger um mathematische Fähigkeiten als um das Verstehen der thermodynamischen Zusammenhänge als Voraussetzung für eine erfolgreiche Berechnung. Das Feedback soll dabei so gestaltet werden, dass nicht in allen Fällen einfach nur die korrekte Lösung angegeben wird. Dies soll verhindern, dass die Aufgaben lediglich dazu genutzt werden, schnell die richtigen Lösungen zu erfahren, da sich die avisierten Ziele der Kompetenzförderung bei den Studierenden so nicht erreichen lassen. Das unmittelbare automatische Feedback bietet den Studierenden zudem den Vorteil, für eine Rückmeldung nicht zwangsläufig auf eine Möglichkeit der Kommunikation mit den Lehrenden warten zu müssen.
Dr.in Wulf: Im ersten Schritt sollen Grundbausteine geübt werden. Das können noch zahlenmäßig zu lösende Aufgaben sein. Ein Feedback kann hier einfach zunächst „richtig“ (Häkchen) oder „falsch“ (Kreuz) sein. Auch hier können jedoch bereits Hinweise und Erklärungen zu Lösungsansätzen folgen. Es ist ein gestaffeltes System denkbar, bei dem richtige Lösungen erst nach mehreren erfolglosen Versuchen angegeben werden. Bei den „Problemanalysen“, die im Zentrum des Projektes stehen, kommt es eher auf die unmittelbare Rückmeldung auf die getroffenen Entscheidungen an. Hier ist es maßgeblich, den Studierenden möglichst viele Aufgaben zur Verfügung zu stellen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, den Entscheidungsprozess tatsächlich zu trainieren und damit zu erlernen. Die Studierenden werden in ihrem Lernprozess selbst sehr schnell erkennen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und dass, ohne viele Aufgaben komplett zu rechnen. Sie haben so die Möglichkeit, den komplexen Lernstoff für sich zu strukturieren und können in der Folge die tatsächlichen Aufgaben in den Übungen und in der Prüfung besser verstehen und auch lösen.
Worin sehen Sie die Vorteile des von Ihnen gewählten Feedback-Ansatzes?
J.-Prof.in Schluer: Einige der Vorteile wurden eben bereits deutlich, daher hebe ich hier nur die wichtigsten kurz hervor. Durch das Peer Feedback setzen sich die Studierenden vertieft mit den Merkmalen und Anforderungen einer Masterarbeit auseinander und gewinnen neue Perspektiven. Die aktive Einbindung der Studierenden und die strukturierte Vorgehensweise motiviert diese, sich frühzeitig mit ihrem Masterarbeitsthema auseinanderzusetzen. Die Fertigkeiten, die sie im Seminar erwerben, sind dabei nicht nur für die Realisierung ihres Projektvorhabens hilfreich, sondern auch für ihren späteren Beruf. Da die Studierenden eine Lehrtätigkeit anstreben, ist es gerade im Zuge der Digitalisierung wichtig für sie, zu lernen, wie sie digital gestütztes Feedback einsetzen können. Insgesamt trägt diese Herangehensweise zur individualisierten Lernunterstützung und zum selbstregulierten Lernen bei.
Prof. Meinert: Jeder Fachbereich hat natürlich seine eigenen Lehrinhalte und -methoden. Dennoch finde ich es wichtig, eine breite Basis zu nutzen, Lerngegenstände methodisch zu vermitteln, damit Studierende unterschiedliche Kompetenzen erwerben können. Das forschende Lernen mit digitalen Medien ermöglicht dieses breite Spektrum. Mit diesem kann einerseits eine Problemstellung systematisiert und regelgeleitet abgearbeitet werden. Andererseits verlangt das forschende Lernen viel Kreativität, um bspw. eine Forschungshypothese aufzustellen und ein Forschungsdesign zu entwickeln. An der Schnittstelle zwischen Systematisierung und Kreativität entstehen Innovationen, sodass ich die Anwendung dieser Lehr- und Lernform auch in anderen Fachbereichen sehr empfehlen kann.
Dr.in Wulf: Man sagt nicht umsonst – wer die richtige Frage stellt, ist schon weit gekommen auf dem Weg zur richtigen Antwort. In den Online-Tests lernen die Studierenden, welche Fragen sie sich beim Blick auf eine komplexe Aufgabe stellen müssen, wie sie die ihnen bekannten Grundbausteine erkennen, welche Details der Aufgabenstellung wichtig sind und weiterhelfen können usw. Insofern ist nicht nur das eigentliche Feedback in den Tests wichtig, sondern bereits ihre Strukturierung und der didaktische Aufbau.
Wie schätzen Sie den Aufwand für sich als Lehrende und für die Studierenden bei der Erstellung bzw. Nutzung des Angebotes ein?
J.-Prof.in Schluer: Bei der erstmaligen Umsetzung ist der Aufwand natürlich höher, aber das trifft ja auf alle neuen Gebiete zu, in die man sich einarbeitet. Daher ist die Unterstützung durch das Digital Fellowship sehr wichtig. Zusammen mit der Hilfskraft habe ich die Literatur durchforstet, Software getestet und damit begonnen, Umsetzungsempfehlungen für digital gestütztes Feedback zusammenzutragen. Die ersten Entwürfe der Handouts habe ich den Studierenden gegeben, damit sie diese bei der Erstellung des Feedbacks nutzen können. Da ich in der Englischdidaktik tätig bin, habe ich diese zunächst auf Englisch verfasst. Mein Ziel ist es aber, auch deutschsprachige Versionen zu erstellen und diese einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen. Wie und in welcher Kombination die verschiedenen Feedbackmethoden letztendlich in anderen Fachdisziplinen sinnvoll eingesetzt werden können, hängt sicherlich auch mit den Besonderheiten des jeweiligen Fachs zusammen und mit den dortigen spezifischen Konventionen des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens. Ich kann mir jedoch auch vorstellen, dass es für die grundlegenden Schritte der Themenfindung, Literaturauswahl und Themenspezifizierung Gemeinsamkeiten über die Fächer hinweg gibt, so dass sich das gegenwärtige Konzept leicht übertragen ließe.
Prof. Meinert: Zwar befindet sich das Projekt noch relativ am Anfang, jedoch ist gerade dies eine sehr arbeitsintensive Phase für mich als Lehrenden und das Projektteam. Neben der Einarbeitung in die Thematik unter Berücksichtigung verschiedener didaktischer Blickwickel müssen die Aufgaben erstellt und digitalisiert sowie E-Learning-Bausteine, auf die das Feedback der elektronischen Testaufgaben zur Förderung der selbstgesteuerten Lernprozesse verweist, erstellt werden. Schon jetzt lässt sich festhalten, dass dies zusätzlich zum hohen Lehrdeputat an einer HAW und weiteren Aktivitäten im Bereich der angewandten Forschung, der sich das Fachgebiet ebenfalls verpflichtet fühlt, ohne die Fellowship-Förderung und die Unterstützung der hiesigen Supportstrukturen kaum möglich wäre. Projekte wie dieses ermöglichen einen ersten Schritt, um die Basis zu schaffen für Lernhilfen, die auch nach Projektende ohne weiteren Aufwand positive Effekte für die Lehre erzielen. Für die Studierenden soll das neue Angebot dazu beitragen, das Lernen effizienter, zeitunabhängiger und durch Nutzung von E-Assessments auch abwechslungsreicher zu gestalten.
Der Aufwand für uns als Lehrende ist tatsächlich vergleichsweise hoch, vor allem für die Erstellung eines ausreichend großen Aufgabenpools und Fragenkataloges. Es müssen geeignete Aufgaben ausgewählt werden (z. B. aus früheren Klausuraufgaben), die repräsentativ sind und ganz verschiedene Aufgabentypen abbilden. Für die Nutzung durch die Studierenden ist es ein erklärtes Ziel, den begrenzten zeitlichen Möglichkeiten der Studierenden in der Anfangsphase des Studiums Rechnung zu tragen. „LernSMART“ soll ein Angebot darstellen, dass effizient ist bei vertretbarem Aufwand, mit wiederholendem Charakter und zeit- und ortsunabhängig genutzt werden kann. Die kritische Beurteilung durch die studentischen Hilfskräfte bereits bei der schrittweisen Erstellung des Angebotes ist dabei enorm wichtig, da damit die Chancen für die erfolgreiche Etablierung deutlich erhöht werden.
Haben Sie bereits Rückmeldungen von Ihren Studierenden zu dem von Ihnen gewählten Ansatz erhalten? Welche?
J.-Prof.in Schluer: Ja, der erste Durchgang des Masterkolloquiums hat bereits stattgefunden (Wintersemester 2021/22) und ich habe darin die Vorgehensweise erprobt. Nach der ersten Phase (Themenfindung) haben die Studierenden über die Vor- und Nachteile von Feedback in kollaborativen Dokumenten reflektiert (bspw. Padlet und Google Slides/ Docs). Ebenso fand eine Zwischenreflexion nach der erstmaligen Nutzung von Audio- und Screencast-Feedback statt. Sie haben die Vorzüge und Grenzen jeweils aus der Perspektive eines/r Feedbackgebenden und Feedbacknehmenden betrachtet. Abschließend habe ich eine anonyme Kursevaluation per Online-Fragebogen durchgeführt. Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Auch im Vergleich mit der bisherigen Durchführung des Masterkolloquiums konnte ich Verbesserungen feststellen, insbesondere hinsichtlich des Lerngewinns. Dies sind erste vielversprechende Anzeichen, aber natürlich sind weitere Durchgänge mit Studierenden meines Fachs, aber auch Studierenden anderer Fächer notwendig, um genauere Schlüsse ziehen zu können. Auch gibt es noch viele weitere Möglichkeiten digital gestützten Feedbacks, die erkundet werden können. Ich glaube, dass letztendlich die zielgerichtete Auswahl und das Zusammenspiel verschiedener Feedbackmethoden für die individuelle Lernunterstützung entscheidend ist.
Prof. Meinert: Derzeit erfolgt die Erstellung der Selbstlerninhalte und des Fragenpools. Da die Erprobung und Integration des Formats in die Lehre planmäßig erst für das kommende Semester vorgesehen ist, liegen bisher noch keine Rückmeldungen von den Studierenden aus dem eigentlichen Lehrbetrieb vor. Erste Rückmeldungen, die im Rahmen der Konzeptentwicklung durch die im Projekt involvierten studentischen Hilfskräfte und die Befragung von Lernenden vergangener Matrikel gesammelt werden konnten, unterstreichen den Bedarf an derartigen Ansätzen und signalisieren, dass wir mit dem Konzept auf dem richtigen Weg sind. Zusammen mit den Studierenden konnten die inhaltlichen Schwerpunkte des Formats definiert und die grundsätzliche Ausgestaltung der elektronischen Übungsaufgaben sowie die Darstellung des Feedbacks, welches die Studierenden nach der Bearbeitung der E-Assessments automatisch erhalten, geklärt werden.
Dr.in Wulf: Wie auch bei unseren Tandem-Partnern ist auch an der TU BAF das neue Angebot erst im Aufbau. Allerdings haben wir nach dem genannten Konzept kürzlich bereits eine spezielle Vorbereitung auf die Klausur Technische Thermodynamik angeboten. Es wurden online-Versionen von zwei Probeklausuren erstellt, bei der in einer Variante zu vielen Teilaufgaben zunächst Vorüberlegungen und gezielte Abfragen vorgeschaltet wurden, um den Studierenden Hinweise und Ideen zum Lösungsweg zu übermitteln. Erst dann erfolgte die Abfrage der zahlenmäßigen Lösungen, ergänzt um einige Zwischenergebnisse. Auf dieses Angebot haben sehr viele Studierende zur Klausurvorbereitung zugegriffen – es wurde deutlich häufiger aufgerufen, als die Variante in der Originalversion ohne Hilfe. Das stimmt uns sehr optimistisch, dass das geplante Projekt erfolgreich werden kann.