Grammatik und Schule im digitalen Zeitalter: durch teilnehmende Beobachtung und forschungsorientiertes Lernen den eigenen Sprachgebrauch digitaler Kommunikation sowie Vermittlungsmöglichkeiten grammatischer Strukturen

Vor dem Hintergrund eines hochaktuellen Themas der linguistischen Forschung (Sprachverfall durch digitale Kommunikation) verfolgt die geplante Lehrinnovation zwei Hauptziele über den Erwerb linguistischen Wissens hinaus:
(1) Vermittlung von Kompetenzen für die Erhebung, Aufbereitung und Nutzung digitaler Korpora und Heranführung von Studierenden an Open-Access-Methoden;
(2) Vermittlung eines forschungs- und kompetenzorientierten Projekts zur Relevanz klassischer sprachwissenschaftlichen Fragen ((V)Ermittlung grammatischen Wissens) im digitalen Zeitalter.

Details

Projektträger

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK)

Lessons Learned

Was lief gut im Projektverlauf?

Das Projekt hat sich durch die gelungene Zusammenarbeit mit meiner wissenschaftlichen Hilfskraft sehr positiv entwickelt: Wir haben alle angekündigten Lehrmaterialien sowie neue erstellt und zur Verfügung gestellt; zudem haben alle Seminareteilnehmenden sehr gerne mitgemacht und viele haben ihre Poster sowie ihre Unterrichtskonzepte auch veröffentlicht (siehe Padlet).

Welche Herausforderungen ergaben sich bei der Projektdurchführung?

Die Freigabe in Open Access war für einige Studierende eine Herausorderung, darüber berichte ich in der Blogreihe „Open Science in Education“: https://icietla.hypotheses.org/open-science-in-education sowie im Preprint „Doing Open Science in a Research-Based Seminar: Students’ Positioning Towards Openness in Higher Education“: https://halshs.archives-ouvertes.fr/halshs-03395171/document.

Traten unerwartete Schwierigkeiten auf? Wenn ja, welche?

1) Während die Multimedialität des Seminars von einigen Teilnehmenden als positiv empfunden wurde, gaben andere an, dass die Vielfalt der Arbeitsmaterialien und digitalen Plattformen zugleich eine große Herausforderung darstellte. Siehe Kapitel „Heterogene Schreibpraktiken, heterogene Plattformen: Multimedialität als Herausforderung“: https://www.herausforderung-lehrerinnenbildung.de/index.php/hlz/article/view/4343/4598.

2) Das ergebnisoffene Konzept des forschenden Lernens stellte für einige Teilnehmende eine Herausforderung dar, die wir im Aufsatz im Kapitel „Forschendes Lernen begleiten“ thematisieren: https://www.herausforderung-lehrerinnenbildung.de/index.php/hlz/article/view/4343/4598.

Was würden Sie aus Ihren Erfahrungen heraus für ähnlich angelegte Projekte empfehlen?

Wichtig ist, ein konkretes und messbares Ziel zu nennen, bei uns Open Educational Resources. Alle weiteren hochschuldidaktischen Ziele (Sensibilisierung zum eigenen Sprachgebrauch, forschungsorientiertes Lernen, Open-Access-Korpora) schließen sich diesem übergeordneten Ziel an.

(siehe #Tipps hier: https://icietla.hypotheses.org/2724).

Weitere „Lessons-Learned“:

Die finanzielle Unterstützung im Rahmen des Digital Fellowships Sachsen war für mich eine RIESENHILFE: Ohne die Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Hilfskraft wäre ich nie dazu gekommen, so viele (hoffentlich hochwertige) Materialien zu erstellen und darüber hinaus einen Aufsatz zu schreiben. Außerdem war der Austausch besonders wichtig, da ich das Seminar zum ersten Mal in dieser Form lehrte. Für die nächsten Semester kann ich auf diese Ressourcen zugreifen, was meine Lehrvorbereitung immens unterstürzt — und hoffentlich die von Kolleg*innen. Danke nchmal für die Förderung und Ihr Vertrauen!

Nachnutzungsmöglichkeiten

Durch die Freigabe von Open Educational Resources und die Beschreibung des innovativen Seminarkonzepts in der peer-reviewed hochschuldidaktischen Zeitschrift „Herausforderung Lehrer*innenbildung – Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion“ ist die Möglichkeit einer Nachnutzung vorhanden, jedoch ist mir noch nicht bekannt, ob und wie die Materialien weiter verwendet wurden.

Im Anschluss an das Seminar wurde ich vom Projekt „VieLeS –Vielfalt im Lehramt und an Schulen“ des Zentrums für Lehrerbildung und Schulforschung der Universität Leipzig kontaktiert. Zukünftig hoffen wir, dassden Studierenden die Möglichkeit gegebenwird, ihre im Seminar entwickelten Unterrichtskonzepte an Schulen durchzuführen. Im Februar 2022 nehme ich als Vortragende auf Einladung an einem BarCamp zu diesem Thema teil.

Weitere Informationen

Projektzeitraum: 01.10.2020 bis 31.12.2021

Generelles

Padlet gleichzeitig auf OER Commons verlinkt: https://www.oercommons.org/courses/open-educational-resources-zu-grammatik-im-wandel-ist-digitales-schreiben-wirklich-so-anders.

Seite über das Projekt auf meinem wissenschaftlichen Blog: https://icietla.hypotheses.org/digital-fellowship-sachsen.

Interview über das Projekt: https://icietla.hypotheses.org/2724.

Darüber hinaus teile ich meine Reflexionen zu Open Science auf Englisch in der Blogreihe „Open Science in Education“: https://icietla.hypotheses.org/open-science-in-education.

Kontakt

Prof. Naomi Truan

Universität Leipzig

naomi.truan@uni-leipzig.de

0341/9737372

https://www.philol.uni-leipzig.de/institut-fuer-germanistik/hauptnavigation/institut/mitarbeiterinnen-und-mitarbeiter/