Wiki mit Patterns zu VCL-Erfahrungen des Lehrstuhls Wirtschaftsinformatik insb. Informationsmanagement an der TU Dresden

Expertisen als Kriterium der Gruppenzusammensetzung

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Problem Teilnehmer können über verschiedenes Wissen und Fähigkeiten verfügen. Diese haben einen starken Einfluss darauf, wie sie mit der Aufgabenstellung umgehen. Unterschiedliche Expertisen und deren Kombination innerhalb der Gruppen werden daher zu unterschiedlichen Gruppenergebnissen führen.
Rahmenbedingungen Wesentliche Unterschiede im Vorwissen und in den Fähigkeiten der Teilnehmer (z.B. Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen, auf unterschiedlichen Niveaus, mit und ohne Praxiserfahrung etc.); die Aufgabenstellung bewusst so formuliert, dass sie mehrere Lösungsvarianten zulässt und den Teilnehmern ermöglicht, eigenständig den Weg zu dieser Lösung zu suchen
Lösung

Die Teilnehmer sollen ihre existierende Fachexpertise sowie ggf. vorhande Erfahrungen einsetzen. Es steht den Organisatoren offen, ob sie bei der Gruppenaufteilung die vorhandene Expertise als Kriterium einbeziehen oder nicht. Da verschiedene Hintergründe meistens mit der Institutionszugehörigkeit zusammenhängen (oft besuchen Teilnehmer aus unterschiedlichen Institutionen andere Studiengänge, haben ein anderes Verständnis vom Thema oder befinden sich auf einer anderen Bildungsstufe), wird die Expertise oft indirekt als Kriterium der Gruppenzusammensetzung berücksichtigt. Eine explizite Berücksichtigung kann aus folgenden Gründen erfolgen:

  • Simulation von Kommunikationshürden zwischen verschiedenen Fachdisziplinen
    Um Teilnehmer an interdisziplinäre Zusammenarbeit heranzuführen, können Gruppen so zusammengesetzt werden, dass verschiedene Fachdisziplinen aneinander geraten. Jede Fachdisziplin besitzt eine andere akademische Kultur. Dazu gehören beispielsweise ein eigenes Vokabular von Fachbegriffen oder eigene Methoden und Herangehensweisen. Da diese als implizite Grundlage der Kommunikation dienen, kann es zwischen Vertretern verschiedener Fachdisziplinen aus diesem Grund zu Kommunikationsschwierigkeiten kommen. Des Weiteren können Vertreter verschiedener Fachdisziplinen unterschiedliche Sichtweisen und Ziele bei Problemlösungen haben. Gezieltes „mischen“ von Teilnehmern mit Vorwissen aus verschiedenen Fachdisziplinen kann diese Situation simulieren und den Teilnehmern praktische Erfahrungen anbieten.
  • Methodenvielfalt bei der Lösung sichern
    Die Aufgabenstellung kann aus einem Kontext stammen in dem Methoden und Expertise aus verschiedenen Fachbereichen notwendig sind (z.B. E-Learning Bedarf Expertise aus Informatik und Pädagogik). Damit Aufgabenstellungen aus solchen Kontexten gut gelöst werden können, müssen die verschiedenen Expertisen in den Gruppen repräsentiert sein.

Liegen die obigen Gründe vor, wird Expertise bei der Gruppenbildung als Expliziter Faktor herangezogen. Um besonders die Methodenvielfalt zu sichern, ist es vom Vorteil, wenn die Expertise auch in dem Rollenkonzept berücksichtigt wird. In diesem Fall können Rollen mit bestimmten Expertisen verbunden werden.

Um die Expertise berücksichtigen zu können, muss diese bekannt sein. In manchen Fällen können Annahmen getroffen werden, beispielsweise anhand des Studiengangs, den bestimmte Teilnehmer absolvieren. Spezielle Expertisen oder Erfahrungen (z.B. für die Projektleitung) müssen jedoch bei den Teilnehmern erfragt werden. Ist die Expertise mit dem Rollenkonzept verbunden, kann die Abfrage auch direkt in Form einer Rollenbewerbung erfolgen.

Verweise

Organisation der Gruppeneinteilung
Management der Rollen

Diskussion: [Name der Diskussion]