SÁNCHEZ Vorlesung: Einführung in die iberischen Studien
Die Veranstaltung soll einen Einstieg in das Studium der Kulturen und
Gesellschaften der Iberischen Halbinsel vermitteln. Die Iberische
Halbinsel, die oft als eine kulturelle Einheit „jenseits der
Pyrenäen“ wahrgenommen wird, besteht in Wirklichkeit aus
zwei Staaten, aus zahlreichen Regionen mit Autonomiestatus und aus
einer noch größeren Anzahl von historischen Regionen mit
eigenen Identitätskonstruktionen und Sprachen. Der iberische Raum
birgt also in sich Strukturen sowohl von Einheit als auch von
Vielfalt, wie sie ebenso für Europa gelten.
Ein
historischer Überblick zeichnet gemeinsame und getrennte Wege
nach, die Portugal und Spanien im Laufe der Geschichte eingeschlagen
haben: die frühe Konsolidierung Portugals im Zuge der
Reconquista, die mit der späteren Entstehung Spaniens als ein
Verbund verschiedener Königreiche kontrastiert; die
überseeische Expansion beider Länder ab dem 15. Jahrhundert;
die Vereinigung der spanischen und portugiesischen Kronen unter
Philipp II.; die langen Diktaturen Francos und Salazars im 20.
Jahrhundert; der spanische Bürgerkrieg, dessen Ende mit dem
Beginn des Franco-Regimes zusammenfiel, und der portugiesische
Kolonialkrieg, der mit dem Ende der Diktatur Salazars koinzidierte;
der gemeinsame Beitritt zur EU. Diese Ereignisse werden nicht
bloß als historisches Wissen vermittelt, sondern bewusst im
Hinblick auf ihre heutige öffentliche Rezeption diskutiert und
damit als Wege betrachtet, die spanische und die portugiesische
Gesellschaft in der Gegenwart zu verstehen.
Module: KK1, KK3, SK1, BA_IKK, BEUGE ES_KK1, ES_KK3, BEUGE_EM1, PM_ES2, MEUGE_EM1, BAIKK_KM3-4, MAIKK_SM3
Zeit: Mittwoch, 17:15-18:45Uhr
Beginn: 11.10.2017
Raum: 2/N010
Prüfungsleistung: entsprechend d. Studiengangs- rsp. Prüfungsordnung.