578070 Mensch-Computer-Interaktion II
Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine gehört zu den kritischsten und am meisten vernachlässigten Punkten der Gestaltung computerbasierter Systeme. Oft genug führt eine mangelnde Berücksichtigung des bedienenden Menschen bei der Konzeption eines Systems zu fatalen Folgen: Wann immer in den Nachrichten von Unglücken berichtet wird, die durch „menschliches Versagen“ verursacht wurden, muss von einer Fehlbedienung ausgegangen werden, die bei einer überlegten Konzeption der Interaktionsschnittstelle oft genug hätte vermieden werden können. In der Regel hat nicht der Bediener versagt, sondern bereits lange vorher der Konstrukteur des Systems.
Zahlreiche Autounfälle, Flugzeugabstürze, sogar der Atomunfall in Harrisburg wurden auf Probleme der Bedienung zurückgeführt. Für den Büroalltag sind die Folgen schlecht konzipierter Benutzungsschnittstellen in der Regel nicht fatal, aber sie treten weit häufiger auf und sind stets ärgerlich. Verloren gegangene Daten seien hier als ein wohl jedem Anwender sehr persönlich bekanntes Beispiel erwähnt. Die Vorlesung Medienergonomie führt in die Anwenderfreundliche Gestaltung von Benutzungsschnittstellen ein. Themen sind unter anderem Formen der Interaktion, Metaphern, Direktmanipulation, Mentale Modelle, anthropomorphe Interfaces, Ästhetik, Beschreibungssprachen für Dialoge, Multimodale Interaktion, Gestaltung kleiner Displays, Informationsvisualisierung, Evaluierung, Designprozess. In der Übung werden die Studierenden eigenständig Evaluationen von Software in Form von Benutzertests durchführen.
Die Veranstaltung baut auf der Vorlesung "Mensch-Computer-Interakiton I" (vormals Mediengestaltung) auf. Ein vorhergehender Besuch dieser Veranstaltung ist empfehlenswert aber nicht Bedingung.