Organisationsfassaden
Dr. Patrick Wöhrle
Montag, 14:50 - 16:20 (5. DS)
Raum: Falkenbrunnen, Seminarraum 232
Beginn: 10.10.2022
Einschreibung jederzeit
Inhalt, Kommentar
Das Seminar bietet eine Einführung in die neoinstitutionalistische Organisationssoziologie. Dabei wählt es einen Einstieg über das Problem des Identitätsmanagements in öffentlichen Situationen, wie es von Erving Goffman vielfach beschrieben wurde. Entlang der von Goffman entliehenen Schlüsselbegriffe „Fassade“ und „Ensemble“ wird dann die Brücke zur Organisationssoziologie und insbesondere zur neoinstitutionalistischen Organisationstheorie geschlagen. Während Goffman „Fassadenarbeit“ vorrangig als Herausforderung für das Individuum begreift, zeigt die neoinstitutionalistische Organisationsforschung, dass Organisationen mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Organisationale Selbstdarstellung kommt als ein zunehmend anspruchsvolles Erfordernis in den Blick, mit dem sich so unterschiedliche Organisationstypen wie Wirtschaftsunternehmen, politische Parteien und Schulen auseinandersetzen müssen, um ihre öffentliche Legitimität und ihren Bestand zu sichern.
Teilnahmevoraussetzungen
Notwendige Teilnahmevoraussetzungen
Erfolgreiche Teilnahme am Modul PhF-Soz-BA-AM2 Soziologische Theorien II
Bereitschaft, sich auf Grundlage der Seminarliteratur intensiv auf die Sitzungen vorzubereiten
Empfohlene Teilnahmevoraussetzungen
Interesse an allgemeiner/theoretischer und Organisationssoziologie
Literaturangaben
Boxenbaum, Eva/Jonsson, Stefan (2008): Isomorphisn, Diffusion and Decoupling, in: Greenwood, Royston/Oliver, Christine/Sahlin, Kerstin (Hrsg.): The Sage Handbook of Organizational Institutionalism, London, England: Sage, 78-99.
Goffman, Erving (2003): Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag, München: Piper.
Schaefer, Christine (2002): Der soziologische Neo-Institutionalismus. Eine organisationstheoretische Analyse- und Forschungsperspektive auf schulische Organisationen, in: Zeitschrift für Pädagogik 48, 835-855.