Wechselseitige Bilder von China und Europa: Exotismus und der Blick von Außen

China: das große Vorbild oder die gelbe Gefahr? Wirtschaftswunderland oder Diktatur? Die Bilder von China haben sich historisch bis heute teils dramatisch geändert. Exotismus und Chinoiserie haben dabei lange das Bild Chinas in Europa geprägt und zu ausgeprägten Handelsbeziehungen geführt. Die Bestände Dresdner Museen wie auch das Schloss Pillnitz sind Zeugnis dieser Chinamode. Im Umfeld des Kolonialismus haben sich Chinabilder dann grundlegend gewandelt und sind bis heute widersprüchlich. Darüber hinaus gab und gibt es aber auch in China unterschiedliche Vorstellungen von Europa, resp. dem Westen. Im Seminar wird der Frage nachgegangen, wie sich der Begriff des „Exotischen“ fassen lässt. Dazu werden zunächst einige historische Beispiele gegenseitiger Bilder und Narrative betrachtet, um anschließend modernere Beispiele daraufhin zu untersuchen, ob und inwieweit hier der Begriff des Exotismus zum Verständnis beiträgt. Letztlich soll auch die Frage behandelt werden, ob Exotismus auch innerhalb einer Nation ein sinnvoller Terminus ist, z.B. im Bereich chinesischer Bilder von Tibet. (Im Zuge des Seminars ist mindestens ein Museumsbesuch geplant.)