Vorlesung: Moderne I (1870-1945)
"Decolonize Modernism: Kunst der Moderne im globalen Kontext" (Epoche: Moderne I)
Diese Vorlesung bietet einen Überblick über die Kunst der Moderne (ca. 1870-1945) in einem globalen Kontext. Während gemeinhin europäische und männliche Positionen im Fokus der Kunstgeschichtsschreibung gestanden haben, geht die neuere Forschung deutlich darüber hinaus und berücksichtigt die oftmals unterschätzte Bedeutung von Künstlerinnen ebenso wie transkulturelle Austauschprozesse. Somit wird das Konzept der Moderne selbst kritisch hinterfragt und mit neueren Ansätzen und alternativen Begriffen wie „entangled modernity“ (Randeria), „cosmopolitan modernisms“ (Mercer) oder „Transmoderne“ (Kravagna) konfrontiert. Themen der Vorlesung sind zum Beispiel Stilrichtungen wie Impressionismus, Expressionismus und Surrealismus, das Spannungsverhältnis zwischen Abstraktion und Figuration oder Bezüge zwischen Kunst und Politik sowie Imperialismus und Kolonialismus. Neben kanonischen Vertreter*innen aus Europa werden auch künstlerische Positionen aus Asien, Afrika und Lateinamerika Gegenstand der Vorlesung sein. Immer wieder werden die Themen durch einzelne Fallbeispiele auch lokal in Dresden verankert.
Literatur zur Einführung:
Gaensheimer, Susanne u.a. (Hrsg.): Museum Global. Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne, Köln 2018
Kravagna, Christian: Transmoderne: Eine Kunstgeschichte des Kontakts, Berlin 2017
Mercer, Kobena: Cosmopolitan Modernisms, London/Cambridge 2005
Pollock, Griselda: Differencing the Canon: Feminism and the Writing of Art’s Histories, London/New York 1999.