Morphologie im Zweitspracherwerb
Laetitia Brand
Seminar | Mi (4) | ABS/2-07
Da das deutsche Flexionssystem eine große Formenvielfalt aufweist, stellt sich der Erwerb dieses Systems für DaZ-Lernende als komplexe Lernaufgabe dar. In diesem Zusammenhang stellt sich aus sprachwissenschaftlicher Perspektive die Frage, wie DaZ-Lernende diese Lernaufgabe bewältigen: Welche Strategien setzen L2-Lernende im Rahmen von Flexionserwerbsprozessen ein und welche Spracherwerbsmechanismen werden dabei sichtbar? Das Seminar geht diesen Fragen am Beispiel der Gegenstandsbereiche Genus, Numerus und Verbflexion nach. Hierzu werden im Seminar verschiedene Studien besprochen, die sich mit den genannten Gegenstandsbereichen auseinandersetzen. Auf diese Weise gibt das Seminar auch Einblicke in unterschiedliche forschungsmethodische Verfahrensweisen, die im Rahmen der L2-Forschung eingesetzt werden (Sprachverarbeitung und Sprachproduktion).
Von seinem Aufbau her unterteilt sich das Seminar in zwei Teile. Im ersten Teil werden die wesentlichen theoretischen Grundlagen im Bereich der oben genannten Thematik gelegt. Dabei werden u. a. die folgenden Fragen behandelt: Was bedeutet Zweitspracherwerb und wie unterscheidet er sich vom Erstspracherwerb? Was meint der Begriff Morphologie?
Daran anknüpfend sollen im zweiten Teil des Seminars im Rahmen einer Projektarbeit in Kleingruppen selbstständig Fragestellungen zu den genannten Gegenstandsbereichen bearbeitet werden. Auf diese Weise bietet das Seminar die Möglichkeit, sprachwissenschaftliche Methoden zur Erforschung von Zweitspracherwerbsprozessen im Sinne eines forschenden Lernens selbst zu erproben und anzuwenden und forschungspraktische Kenntnisse im Bereich der L2-Forschung zu erwerben.
Die Bereitschaft zum Lesen auch englischsprachiger Texte und zur aktiven Mitarbeit in Kleingruppen wird somit im Rahmen des Seminars vorausgesetzt.