TRONCOSO_Seminar: Die Konstruktion des Anderen: Juden und Queers in Spanien
Dr. Ana Troncoso
In den verschiedensten Epochen und politischen Konjunkturen wurden „Juden“ und „Queers“ als Kategorien und als Gegenbild eines fiktiven Selbstbildes konstruiert. Mit Blick auf Spanien und unter Bezugnahme auf die Geschlechterforschung und die Jüdischen Studien werden wir uns verschiedenen Themenkomplexen aus Vergangenheit und Gegenwart annähern. Gegenstand des Seminars sind beispielsweise die Doktrin der „limpieza de la sangre“ (Reinheit des Blutes) und die daraus abgeleitete Zwangskonvertierung vom Judentum zum Katholizismus in der Vormodernen sowie die Vergabe von Staatsbürgerschaften an Menschen sephardisch-jüdischer Herkunft als Ergebnis der Erinnerungspolitik Spaniens zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Ebenso werden wir uns der Metapher des „Aliens“ bei der Erfindung des weißen, heteronormativen Nationalkörpers sowie der Entwicklung des Homonationalismus als rechter Bewegung in queeren Zeiten und seiner Einflussnahme auf die heutige Migrationspolitik Spaniens widmen.
Der Fokus wird dabei auf das Verhältnis von Identitätsbildungsprozessen und Macht liegen. Dabei werden neben historischen Dokumenten auch Repräsentationen von „Juden“ und „Queers“ einbezogen. Das Seminar bietet gezielte Einblicke in die Bild- und Filmanalyse, um diese Repräsentationen kritisch zu reflektieren.
Module: KK1, KK4, 272034-002 (Kultur und Länderstudien Westeuropas), 272034-003 (Angewandte Methoden und Theorien der Kulturwissenschaften); B_EG_2, B_EG_4, B_Ko_2, B_Ko_4
Beginn: 10.04.2025
Zeit: donnerstags 07:30-09:00 Uhr
Raum: 2/TW9/213
Prüfungsleistung: entsprechend d. Studiengangs- rsp. Prüfungsordnung.