Prof. Böhm - VL: Prekarität als Narrativ und Narration
SoSe 2018
Zeit: Do (3)
Ort: HSZ/E03
Kommentar:
Auch wenn Armut in allen
historischen Epochen existierte, sind seit den 1990er Jahren
aufschlussreiche Veränderungen festzustellen, die sich im
Gefolge der globalen Finanzkrise verstärkt haben. Im Kontext
der aktuellen wirtschaftlichen, politischen und damit einhergehenden
sozialen Krisensituation sprechen sozial- und
politikwissenschaftliche Untersuchungen erstmals von Prekarität
und prägen damit ein Konzept, das medial vielfach aufgegriffen
wird. So ist zu beobachten, dass sich zahlreiche ästhetisch
durchgebildete Text- und Bildmedien – Romane,
Kurzerzählungen, Comics, Spiel- und Dokumentarfilme – mit
prekären Lebens- und Arbeitswelten auseinandersetzen. Doch wie
genau sprechen diese über Prekarität? Welche
ästhetischen Verfahrensweisen spielen hier eine Rolle? Die
Vorlesung wird eine Auswahl narrativer Modellierungen prekärer
Arbeits- und Lebenswelten vor dem Hintergrund neuerer
narratologischer Theorien vorstellen, um das Zusammenspiel von
Erfahrungswirklichkeit und Literarisierung zu beleuchten.
Die Vorlesung richtet sich
gleichermaßen an Studierende der Französischen und der
Italienischen Literatur- und Kulturwissenschaft.