Organisationsfassaden
Dr. Rolf Nichelmann & Dr. Patrick Wöhrle
Do., 11.10-12.40 Uhr (3. Doppelstunde)
HSZ
103
Beginn 12.04.2018
Einschreibung ab 01.03.2018
Inhalt, Kommentar
Das Seminar bietet eine Einführung in die neoinstitutionalistische Organisationssoziologie. Dabei wählt es einen Einstieg über das Problem des Identitätsmanagements in öffentlichen Situationen, wie es von Erving Goffman vielfach beschrieben wurde. Entlang der von Goffman entliehenen Schlüsselbegriffe „Fassade“ und „Ensemble“ wird dann die Brücke zur Organisationssoziologie und insbesondere zur neoinstitutionalistischen Organisationstheorie geschlagen. Während Goffman „Fassadenarbeit“ vorrangig als Herausforderung für das Individuum begreift, zeigt die neoinstitutionalistische Organisationsforschung, dass Organisationen mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Organisationale Selbstdarstellung kommt als ein zunehmend anspruchsvolles Erfordernis in den Blick, mit dem sich so unterschiedliche Organisationstypen wie Wirtschaftsunternehmen, politische Parteien und Schulen auseinandersetzen müssen, um ihre öffentliche Legitimität und ihren Bestand zu sichern.
Literaturangaben
Boxenbaum, Eva/Jonsson, Stefan (2008): Isomorphisn, Diffusion and
Decoupling, in: Greenwood, Royston/Oliver, Christine/Sahlin, Kerstin
(Hrsg.): The Sage Handbook of Organizational Institutionalism,
London, England: Sage, 78-99.
Goffman, Erving (2003): Wir alle
spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag, München:
Piper.
Schaefer, Christine (2002): Der soziologische
Neo-Institutionalismus. Eine organisationstheoretische Analyse- und
Forschungsperspektive auf schulische Organisationen, in: Zeitschrift
für Pädagogik 48, 835-855.