Literarische Formen, Stoffe und Motive im interkulturellen Vergleich: Außenseiter im Mittelalter
Literarische Formen, Stoffe und Motive im interkulturellen Vergleich: Außenseiter im Mittelalter (M_GI B1, E1, D1)
Was ist ein Außenseiter? Wie und wodurch wird man zu einem? Wie handelt die Literatur über jene, die freiwillig oder auch unfreiwillig von der herrschenden Norm abweichen? Diese Fragen stehen im Zentrum des Seminars, das sich dem Außenseitertum in der vormodernen Literatur zuwendet. Im Fokus des Seminars stehen drei Werke aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die das Schicksal eines zum Außenseiter Gewordenen in ihr Zentrum stellen: Wir lesen von einem Findelkind, das Ritter zu werden begehrt und als christlicher Ödipus 17 Jahre auf einer Insel büßt. Wir erfahren von einem hochadeligen Ritter, der mit Aussatz geschlagen wird und einem Mädchen seine Rettung verdankt. Wir begleiten schließlich einen Bauernsohn, der zum Raubritter aufsteigt und tief fällt. Die hier vorgestellten Texte – der ‚Gregorius‘ und der ‚Arme Heinrich‘ des Hartmann von Aue sowie der ‚Helmbrecht‘ von Werner dem Gärtner – werden zu Beginn des Seminars in einem Reader bereitgestellt. Die Anschaffung der Reclam-Ausgaben, die neben dem mitthochdeutschen Text auch eine Übersetzung ins Neuhochdeutsche bieten, wird gleichwohl empfohlen.
Zeit: Mo. 15.30–17.00
Raum: Thüringer Weg 11/205
Teilnehmerkreis: obl.: M_GI__2, wo.: M_Ko__2