Werner Bräunigs Roman „Rummelplatz“
Das Fragment gebliebene Prosawerk „Rummelplatz“ (entstanden zwischen
1959 und 1966 in der DDR, postum 2007 erschienen) war von seinem in
Chemnitz geborenen Autor Werner Bräunig ursprünglich als ein
„Entwicklungsroman […] von 1949 bis in die Gegenwart“ geplant. Christa
Wolf beschreibt diesen überwiegend in den Uranbergwerken der Wismut AG
sowie in einer Papierfabrik im fiktiven erzgebirgischen Dorf Bermsthal
spielenden Roman treffend als eine „wirklichkeitsgesättigte Prosa“,
die ein eindrückliches Zeugnis „der Lebensverhältnisse, der Denkweise
von Personen, ihrer Hoffnungen und Ziele ihrer oft übermäßigen
Anstrengungen“ in einer von Arbeit und Entbehrungen geprägten Welt
ablegt.
Im ersten Teil des Seminars möchten wir der
wechselvollen Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Romans
nachgehen und uns vor allem in intensiven Lektüren seiner
Vielschichtigkeit annähern.
Im zweiten Teil wollen wir Bräunigs Bergbau-Roman im Kontext von Verfilmungen über die Wismut (v.a. Konrad Wolfs „Der Sonnensucher“ [1958] und Dror Zahavis „Der Uranberg“ [2010]) vergleichend beleuchten.
Die Idee, zu „Rummelplatz“ ein Seminar zu veranstalten, wurde maßgeblich durch ein Kulturhauptstadt-Projekt der Theater Chemnitz inspiriert, die den Komponisten Ludger Vollmer sowie die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Jenny Erpenbeck damit beauftragt haben, Bräunigs Roman in eine Oper zu transformieren. Die Uraufführung sowie eine Konferenz zum Thema sind für September 2025 vorgesehen.
WICHTIGER HINWEIS: Der Roman ist von den Seminarteilnehmern selbst anzuschaffen. Textgrundlage ist: Werner Bräunig, „Rummelplatz“, mit einem Vorwort von Christa Wolf, hrsg. v. Angela Drescher, aufbau taschenbuch.
Teilnehmerkreis:
SELADe6, B_AA_4, B_Ge_2, B_Ko_4, B_Po_6,
B_Ps_6, SGPhilSS
Dozent:
Malinowski, B. / Grube,
C.
Zeit / Raum:
Mi 11:30-13:00; 2/NK003 (C10.U03)