Literarische Bibelrezeption
Auf die Frage nach dem für ihn wichtigsten Buch gab Bertolt Brecht zur Antwort: „Sie werden lachen, die Bibel!“ Sie sei, so Brecht, eine »Sammlung von aufregenden Geschichten, Generationskonflikten, Mord und Totschlag, gipfelnd im Hohelied der Liebe«. In der Tat gehört die Bibel zu einer der reichhaltigsten Quellen der Weltliteratur, die mit ihren vielfältigen Motiven, Themen, Stoffen und Schreibweisen Dichter und Dichterinnen über Jahrhunderte hinweg bis in unsere unmittelbare Gegenwart inspiriert hat. Die Art und Weise der intertextuellen Bezugnahmen ist dabei denkbar heterogen und reicht von der produktiven Fort- und Umschreibung bestimmter Konstellationen, Plots oder Stile bis zur religionskritischen oder gar polemischen Auseinandersetzung mit ihr.
An ausgewählten literarischen Werken – u.a. von Jean Paul, Hölderlin, Brecht und Stephen King – wird das Seminar diesen Bezugnahmen nachgehen, wobei auch ‚Ausflüge‘ in bildende Kunst und Musik (Bob Marley) geplant sind. Eine kurze anfängliche Einführung in die Transtextualitätstheorie Genettes soll für die unterschiedlichen Formen und Funktionen intertextueller Phänomene sensibilisieren und deren adäquate Beschreibung gewährleisten.
Zeit und Raum: Do 11:30-13:00, C25.021(2/W021)
Veranstaltungsbeginn: 16. Oktober 2025