V Rom im 18. Jahrhundert: Knotenpunkt europäischer Kulturdynamiken
Do (4) W48/001
Während des 18. Jahrhunderts überkreuzen sich in Rom eine ganze Reihe von Entwicklungen, die zum einen, gebunden an kanonisierte Traditionen, in die Vergangenheit weisen, zum anderen neueste Entwicklungen abbilden, die Denken, Kunst und kulturellen Verfahren kommender Zeiten Dynamik verleihen. Rom als Sitz des Heiligen Stuhls ist im Jahrhundert der Aufklärung gewiss nicht brodelnder Ort philosophisch-politischer Diskussion, wohl aber obligates Reiseziel der gesellschaftlichen Eliten und Künstler Europas: ist Pilgerziel, Architektur- und Kunstzentrum sowie Sehnsuchtsstadt, innerhalb derer sich nicht nur Antike, künstlerische Moderne und südliches „Lebensgefühl“ begegnen, sondern auch eine um sich greifende Tourismusindustrie ausgebildet wird. Die Kunstakademien Roms bestimmen europäischen Geschmack, die sich rasant entwickelnde Kartographie erhält enorme Impulse die Erfindung der Archäologie zentriert hier ihre neu entstehenden „Geschäftsbereiche“; nicht zuletzt künden zahllose Texte von den Romaufenthalten der Reisenden und Künstler:innen. Die Vorlesung wird diese Phänomene diskutieren, kontextualisieren und bebildern.
Die Vorlesung schließt mit einer Klausur ab.